Kuba

Mehr als nur Rum & Tabak

Wenn es eine Insel in der Karibik gibt, die man gesehen haben muss, dann Kuba! Es erwartet Sie ein in vieler Hinsicht einzigartiges Ferienparadies mit über 4000 vorgelagerten Inseln - darunter Inselketten mit so klingenden Namen wie die „Gärten des Königs“. Mit herrlichen weißen Strände an der Küste und geschichtsträchtigen Hafenstädten, allen voran das weltberühmte Havanna und das temperamentvolle Santiago de Cuba. Nicht weniger als fünf Städte, eine Festung, zwei Landschaften und zwei Nationalparks nahm die Unesco in die Welterbeliste auf. Das größte Erlebnis aber bleibt die Begegnung mit den Kubanern selbst - begnadete Lebenskünstler und eingefleischte Patrioten!

Wer nach Kuba reist, fühlt sich sowieso zurückversetzt in eine andere Zeit. Man kommt sich vor wie in einer kubanischen Version des Films "Zurück in die Zukunft" - amerikanische Straßenkreuzer aus den 1950er-Jahren, Slogans aus dem Kalten Krieg und dazu verfallene Paläste aus der Kolonialzeit.
Tanz, Rhythmus und Lebensfreude sind nur einige der Merkmale, die die kubanischen Einwohner wohl am besten beschreiben. Ja, es stimmt, der Rum- und Tabakhandel spielt auf Kuba eine bedeutende Rolle. Marken wie Havana Club und Bacardi gehören zu Kuba wie keine andere und auch die Zigarren sind nach Zucker das zweitwichtigste Transportgut des Landes. Doch es ist noch so viel mehr, was Sie in diesem wundervollen Inselstaat erwartet. So gibt es zum Beispiel kaum einen Ort, an dem man noch so viele Oldtimer auf den Straßen zu sehen bekommt wie hier. Ebenso sieht es mit den heißen Rhythmen auf Kuba aus. Egal welche Stadt man besucht, durch welche Straßen man läuft – die Kubaner und ihre Salsa und Merengue-Rhythmen sind hier einfach nicht mehr wegzudenken.
Am besten ist, Sie mieten einen Mietwagen und besuchen die Städte Cienfuegos, Trinidad, Bayamo, Camagüey, Santa Clara, Santiago de Cuba und Pinar del Rio. Sollten sich alle Städte nicht ausgehen, dann besuchen Sie den Osten oder den Westen von Kuba. Unterbrechen können Sie Ihre Rundreise bei einem Badeaufenthalt an den herrlichen Stränden von Varadero, Playas Guardalavaca oder an den Inselstränden von Cayo Coco und Cayo Largo.
Im Valle de Viñales erleben Sie die Kultur des Tabakanbaus hautnah. Die Schweinebucht wird Sie überraschen, denn hier gibt es keine Schweine.
Interessieren Sie sich für Weltgeschichte, dann besuchen Sie Santa Clara. In Guantanamo wurde das Lied Guantanamera geschrieben.

Entdecken Sie also Kuba!


















500 Jahre Havanna

500 Jahre Havanna

Havanna

Ein Muss ist natürlich Havanna. Immer schon pompöser und weltstädtischer als alle anderen Metropolen in der Karibik, präsentiert sich die „Stadt der Säulen“ wie der kubanische Schriftsteller Alejo Carpentier Havanna nannte, heute als Schmuckstück der Nation. Vor allem in Habana Vieja, der Altstadt, drängen sich Besucher aus aller Welt.

Havanna oder La Habana, wie die Stadt eigentlich heißt, ist nicht nur Kubas Hauptstadt, sondern mit ihren 2,2 Millionen Einwohnern zugleich auch die größte Metropole der Karibik. Hier treffen alle Gegensätze der Insel aufeinander, nirgendwo sonst bietet das urbane Kuba so viele Kontraste wie hier. Denn Havanna ist weit mehr als das Klischee von Oldtimern und verfallenden Kolonialbauten. Hier schlägt das politische und wirtschaftliche Herz der Insel, welches vom vielseitigsten Nachtleben Kubas und der breitesten Museumslandschaft der Insel eingerahmt wird. Jeder kann in Havanna auf seine Kosten kommen, wenn er weiß wo und wie.

Die 1519 gegründete Stadt ist nicht nur eine der ältesten Siedlungen der Neuen Welt, sondern auch die Hauptstadt der Kontraste. In Havanna befindet sich die größte erhaltene koloniale Altstadt Lateinamerikas (seit 1982 UNESCO-Weltkulturerbe) direkt neben den 1950er Jahre Hochhausblocks im amerikanisch gehaltenen Stadtteil Vedado. Ein Spaziergang von Ost nach West führt auf wenigen Kilometern durch die Baugeschichte Amerikas. In Havanna durchkreuzen alte Cadillacs neben chinesischen Kleinwagen die Straßen, welche in den letzten Jahren zunehmend von Internetaffinen Jugendlichen gesäumt werden.

Hier existieren teure Nachtclubs und Edelrestaurants direkt neben heruntergekommenen Kolonialvillen und billigen Nachbarschaftscafés, in denen sich die Habaneros auf einen Rum treffen.
Die Eroberung Kubas durch die  Spanier begann seit Christopher Kolumbus vom Osten der Insel her, Havanna wurde jedoch bereits recht früh im Jahr 1514 oder 1515 vom spanischen Konquistador Diego Velázquez gegründet. Im Jahr 1519 wurde die Siedlung jedoch aufgrund der besseren Lage von der Süd- an die Nordküste verlegt, weshalb dieses Jahr als offizielles Gründungsdatum Havannas gilt.

Nachdem Havanna im Jahr 1552 nach Baracoa und Santiago de Cuba zur Hauptstadt der Insel wurde, nahm die Stadt eine wichtige Rolle im Handel mit der Neuen Welt ein. Gold, Tabak, Zucker, Kakao und andere Schätze Amerikas wurden im Hafen Havannas nach Europa verladen, der zum zentralen Umschlagplatz für den Warenverkehr der Spanier wurde. Nicht zuletzt deshalb litt die Stadt während der gesamten Kolonialära unter regelmäßigen Piratenangriffen. Französische Korsaren und Bukaniere machten der Stadt das Leben schwer, weshalb Festungsanlagen wie das Castillo de la Real Fuerza (1577 fertiggestellt) und das Castillo de los Tres Reyes del Morro (1630 fertiggestellt) errichtet wurden, die bis heute zu den größten und imposantesten Kolonialfestungen der Neuen Welt zählen. Im 17. und 18. Jahrhundert erlebte der „Schlüssel zur Neuen Welt“, wie Havanna auch genannt wurde, einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung.

Damals war Havanna eine der größten Städte Amerikas, noch bis ins 19. Jahrhundert zählte sie mehr Einwohner als New York oder Boston. In Folge des Siebenjährigen Krieges wurde Havanna 1762 von den Briten besetzt, die die Stadt für den Freihandel öffneten.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurden viele emblematische Sehenswürdigkeiten und Gebäude der Stadt errichtet, repräsentative Villen und Kirchen schossen in Zeiten guter Konjunktur wie Pilze aus dem Boden.  Die reiche weiße Mittelschicht profitierte aus mehreren Zuckerbooms, Glanz und Gloria des durch die Sklaverei erwirtschafteten Wohlstands drückte sich in der überschwänglichen Architektur dieser Jahre aus. Ein Beispiel für den rasch wachsenden Wohlstand ist die Eisenbahn, welche im Jahr 1837 in Havanna als erste Zugstrecke Lateinamerikas eröffnet wurde. Das koloniale Kuba verfügte damit noch vor dem spanischen Mutterland über ein eigenes Schienennetz.

Nach dem erfolgreichen Unabhängigkeitskrieg gegen die Spanier geriet Kuba im Jahr 1902 unter US-amerikanischen Einfluss. Das zeigte sich nicht zuletzt auch in Havanna, wo neben dem Kapitol (1929 fertiggestellt) mit Vedado auch ein ganzes Stadtviertel im US-amerikanischen Stil entstand. Große Hotels wie das Habana Libre oder das Hotel Nacional boten Mafiagrößen wie Al Capone oder Meyer Lansky einen sicheren Hafen, während mit wachsendem Tourismus auch Prostitution und Kriminalität wucherten. Von Frank Sinatra bis zu Ernest Hemingway war Havanna als „Paris der Antillen“ in jenen Jahren vor allem bei Künstlern ein beliebter Urlaubs- und Rückzugsort.

Als die kubanische Revolution am 1. Januar 1959 siegte, fand in Havanna eine große Enteignungswelle statt. Vom „Hilton Havana“ über Coca-Cola bis zur Niederlassung von General Electric wurden zahlreiche US-Unternehmen in den darauf folgenden Jahren verstaatlicht, Prostitution und organisierte Kriminalität bekämpft. In den 1960er und 1970er Jahren wurde die wachsende Stadt mit den Außenbezirken Alamar und Habana del Este zudem um moderne Plattenbausiedlungen erweitert, während die Altstadt La Habana Vieja zunehmend verfiel. Spätestens mit der Aufnahme als UNESCO-Weltkulturerbe im Jahr 1982 wurde jedoch ein langfristig angelegter Sanierungsprozess angestoßen, der noch immer andauert. Zum 500. Gründungsjubiläum im Jahr 2019 erstrahlt Havanna in neuer Pracht.