China
Die Chinesische Mauer ist das größte jemals von Menschen errichte Bauwerk. Es diente dazu, mongolische Nomadenstämme, die immer wieder nach China einfielen, abzuwehren. Wie eine große Schlange windet sich die große Mauer über eine Länge von 6.700 Kilometern durch weite Ebenen, Wüsten, Steppen und über Berge.
In der über zweitausend Jahre währenden Geschichte der Chinesischen Mauer sind einige Teile zerfallen oder ganz verschwunden. Sehr bekannt und von hunderttausenden Touristen besucht, ist jener Teil der Chinesischen Mauer. der etwa 50 Kilometer von Peking entfernt ist und während der Ming-Dynastie im 14. bis 16. Jahrhundert mit großen Steinen erbaut wurde. Andere, vor allem ältere Teile der Mauer, wurden zum Teil aus Lehm, Stroh und Holz gebaut.
Mit der Chinesischen Mauer wurden Festungen in den Provinzen Yan, Zhao and Qin miteinander verbunden. Etwa im 7. bis 6. Jahrhundert v. Chr. wurde mit der Errichtung der Mauer begonnen. Diese wurde kontinuierlich bis in das 17. Jahrhundert weiter ausgebaut. Zunächst bauten die Provinzen eigene Mauersegmente, die ab der Qin-Dynastie im 2. Jahrhundert v. Chr. vereinigt und gemeinsam erweitert wurden. Oft wird behauptet, dass die chinesische Mauer das einzige Bauwerk sei, das mit freiem Auge aus dem Weltraum gesehen werden kann. Dies ist allerdings ein Gerücht. Astronauten, darunter auch ein Chinese, konnten sie aus dem Weltall nicht sehen.
Wollen Sie die Mauer sehen – kein Problem. Von Peking aus sind Sie in etwa 1 1/2 bis 2 Stunden in Mutianyu, wo sich ein Abschnitt der Chinesischen Mauer befindet.
Die Peking-Ente ist eine Kreation aus der Ming-Dynastie (1368 bis 1644). Die Enten, die für dieses Gericht gezüchtet werden, sind nach 65 Tagen schlachtreif und wiegen mindestens zwei Kilo.
Die Ente, die eine Reihe von Zubereitungsprozessen durchläuft, muss unter anderem einige Stunden an einem gut durchlüfteten Ort trocknen. Von Kennern wurde die Peking-Ente früher, als es noch keine klimatisierten Lagerplätze gab, nur bestellt, wenn mindestens einen halben Tag vorher gutes Wetter herrschte. Die Luftfeuchtigkeit steigt an stark verregneten Tagen an und somit kann die Haut der Peking-Ente nicht richtig trocknen und knusprig genug werden.
In einem guten chinesischen Restaurant gleicht das Servieren einer zeremoniellen Präsentation. Die Haut wird in gleichmäßige Rauten oder Rechtecke geschnitten und in einen sogenannten Mandarin-Pfannkuchen gelegt. Zusammen mit dem Pfannkuchen, einer speziellen Sauce und Frühlingszwiebeln wird sie zusammengerollt und als Vorspeise serviert. Als zweiter Gang folgt das Fleisch. Es wird in dünne Scheiben geschnitten und mit den Beilagen serviert. Während die Gäste den zweiten Gang verzehren kann in der Küche aus dem Gerippe eine Suppe gekocht werden, die als dritter und letzter Gang gereicht wird.
Wie macht man eigentlich eine Peking-Ente?
Bei der Zubereitung wird zuerst die Haut vom Fleisch gelöst. Dazu benötigt man eine gerupfte, aber nicht ausgenommene Ente mit Kopf und Füßen, deren Haut unverletzt sein muss. Um die Haut vom Fleisch zu trennen, wird diese mit einem kleinen Schnitt unter der Luftröhre geöffnet. An dieser Stelle bläst man die Ente wie einen Luftballon auf. Zwischendurch wird die Luft mit den Handflächen verteilt, bis sich die Haut gleichmäßig vom Körper der Ente gelöst hat. Anschließend werden die Füße am Gelenk abgetrennt und durch einen kleinen Schnitt unterhalb des Flügels werden die Innereien herausgeholt. An einer speziellen Drahtschlaufe um Flügel und Hals aufgehängt, wird die Ente von allen Seiten mit kochendem Wasser begossen. Diese Prozedur soll die Haut für ein anschließendes Honigbad aufnahmefähiger machen.
Je nach Rezept gibt es unterschiedliche Zutaten zum Würzen der Peking-Ente. Angeblich soll es das Beste sein, die Ente nur mit in heißem Wasser aufgelösten Honig zu überbrühen. Anschließend wird die Ente in einen speziellen Ofen gehängt. Bis zu vier Stunden trocknet die Ente bei gleichmäßig zirkulierender Heißluft. Das anfangs erstellte Luftpolster zwischen Haut und Fleisch bleibt beim Garen erhalten. Die Haut wird dabei fest und knusprig und erhält ihre glänzende, tiefrote Färbung.
Also, dann nachmachen und guten Appetit!
Die Kormoranfischerei ist eine traditionelle Fischfangmethode, die es heute nicht mehr in vielen Ländern, und wenn dann nur in einem sehr geringen Umfang, gibt. In China sind die Kormoranfischer auch schon selten geworden, aber es gibt sie noch.
Besonders in Yangshuo, knappe 80 Kilometer von Guilin entfernt, kann man den meist älteren Kormoranfischern und ihren Tieren bei der Arbeit zusehen.
Die Fischer binden den Kormoranen Ringe oder Schnüre um den Hals, um sie am Schlucken ihrer Beute zu hindern. Die gefangene Beute müssen sie dem Fischer überlassen. In Ostasien ist diese Methode seit dem 3. Jahrhundert für den wirtschaftlichen Fischfang nachweisbar.
Da das Zähmen von wilden Kormoranen sehr mühsam ist, bevorzugen viele die Zucht der Vögel. Die geschlüpften Küken werden von Hand aufgezogen und später auf den Fischfang abgerichtet. Dabei erlernen die jungen Kormorane das Jagdverhalten von älteren Tieren. Sie sind auf den Fischer als ihre Bezugsperson geprägt und entfliehen deshalb nicht. Sie lernen auf Kommando zu fischen und sich an den Halsring zu gewöhnen. Der Fischer füttert seine Kormorane mit einzelnen kleineren Fischen.
Ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
Am 29. März 1974 entdeckten Bauern knapp 40 Kilometer nordöstlich von Xi'an einen Schatz. Eigentlich waren sie auf der Suche nach Wasser, sie wollten einen Brunnen graben. Doch in einigen Metern Tiefe stießen sie auf einen tönernen Körper. Es war ein Soldat der tausende Mann starken Terrakotta-Armee, die den ersten Kaiser von China, Qin Shihuangdi, bewachten. Und das seit 2.200 Jahren.
Seit damals ist die Terrakotta-Armee eine der Top-Attraktionen von China. Mehr als 2.000 der ausgegrabenen Kriegerfiguren stehen in Reih und Glied auf einer Fläche von 14.000 Quadratmetern, weitere 6.000 Figuren sollen noch im Schutt vergraben liegen. Alle Tonfiguren und Gegenstände, die gefunden wurden sind im selben Stil gehalten und tragen ein Siegel, mit denen die Handwerker für die Qualität ihrer Produkte hafteten.
Qinshihuang war der erste Kaiser, der China vereinte. Er befahl die Kreation seiner Armee als Terrakotta-Statuen, um das Ritual der menschlichen Opfer zu ersetzen. Die Terrakotta Armee wurde gebaut, um den Kaiser nach dem Leben weiter zu beschützen. Der Kaiser glaubte, dass Objekte wie die Statuen nach dem Leben zum Leben selbst erweckt werden können. Sie sollten die gleiche militärische Kraft haben und den imperialen Status nach dem Leben haben, wie sie während seiner Lebzeiten gehabt hatte.
Historiker denken, dass etwa 700.000 Arbeiter und Sklaven am Bau beteiligt waren. Aber sie wurde hingerichtet, damit das Mausoleum ein Geheimnis bleibt.
Im Jahr 1979 wurde das Terrakotta-Armee-Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit 1987 wurde es in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Auch die Stadt Xi’an ist einen Aufenthalt wert. Die Stadtmauer der Stadt wurde zwischen 1374 und 1378 erbaut und in den 1980er Jahren renoviert. Sie ist die größte weitgehend erhaltene Stadtmauer in China. Mit einer Gesamtlänge von insgesamt 13,6 km umschließt sie die Innenstadt von Xi’an.
Lijiang liegt etwa 170km nördlich von Dali auf 2.600m Höhe. Die Naxi-Volksgruppe, deren matriarchalisch geprägte Gesellschaftsform in jüngster Zeit das Interesse der Völkerkundler auf sich zog, hat in Lijiang einen zentralen Ort gefunden.
Sehenswert ist vor allem die Altstadt, deren historisches Zentrum etwa 800 Jahre alt ist. Leider wurde dieses historische Zentrum, wie auch der Rest der Altstadt, durch ein Erdbeben im Jahr 1996 fast komplett zerstört, jedoch im Anschluss wieder originalgetreu aufgebaut. Das Gassengewirr – autofrei, sauber und mit Natursteinquadern gepflastert - stellt für den Besucher ohne großen Orientierungssinn eine große Herausforderung dar. Die Häuser der Altstadt sind eine Augenweide: die zweigeschossigen Holzrahmenbauten mit Backsteinmauern und Naturfundamenten mit den kunstvoll geschnitzten Türpanelen und den wunderschönen blumengeschmückten Innenhöfen sind nur zu bewundern. Zwischen dem großen Wasserrad, das den Eingang zur Altstadt darstellt, und dem zentralen Platz, Sifang genannt, herrscht von morgens bis spät in die Nacht reges Treiben in den Restaurants, Cafés und Läden.
Sehenswert sind auch der Zhongyi-Markt und die Mu-Residenz, die vom Mu-Klan erbaut wurde. Dieser Mu-Klan bestimmte rund 470 Jahre über die Geschicke der Stadt, von den Yuan bis zur Qing-Dynastie.
Im Norden des Ortes findet man den von alten Pavillons umgebenen Teich des Schwarzen Drachens ("Heilong-Teich"), hinter dem sich das bis zu 5.600m hohe Massiv der Jadedrachenberge erhebt. Hier hat der Quellfluss des Yangzi die Schlucht des Tigersprungs (Hutiao Xia) in den Berg gefressen.
Im Jahr 1997 hat die UNESCO die Altstadt von Lijiang zum Weltkulturerbe ernannt.
Die Gartenanlagen von Suzhou sind weit über die Grenzen Chinas hinaus bekannt. Viele der 70 Gärten haben eine lange Geschichte vorzuweisen und sind den verschiedensten Themen gewidmet.
Der Garten des Bescheidenen Beamten, in Chinesisch Zhuozheng Yuan genannt, liegt an der nordöstlichen Ecke der Altstadt Suzhou und ist der größte klassische Garten Suzhous. Er gehört zu den vier berühmtesten Gartenanlagen Chinas, neben dem Sommerpalast in Peking, der kaiserlichen Sommerresidenz in Chengde und dem Liu Yuan-Garten, ebenfalls in Suzhou. 1997 wurde der Garten von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Der Garten des Verweilens, auf Chinesisch Liu Yuan, ist wie der Zhuozheng Yuan einer der vier berühmtesten Gärten Chinas und unter allen Gärten Suzhous besonders bekannt wegen seiner kunstvollen Architektur. Der Garten Liu Yuan gilt als das Vorbild für den Gartenbau in Südchina. Seit 1997 ebenfalls auf der Liste des UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
Der Garten des Meisters der Netze liegt im Süden der Stadt Suzhou und ragt durch seine Eigenschaft „klein & fein“ heraus. Der Garten, auf Chinesisch Wangshi Yuan genannt, wurde auf der Grundlage eines Privatgartens der Song-Dynastie (1127 - 1279) umgebaut. Seit 1997 ist er ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Löwenwald ist unter allen Gärten in Suzhou besonders für seine bizarre und komplizierte Felsbildung bekannt. Der Löwenwald wurde 1342 in der Yuan-Dynastie angelegt. Er wurde im November 2000 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes nachgetragen.
Wenn Sie wirklich noch genug Zeit haben, dann gibt es noch eine lange Liste an wunderbaren Gärten, die auf Ihren Besuch warten. Nicht nur für Gartenliebhaber ist dies hier ein Paradies.
Es wird angenommen, dass das Gebiet um Guangzhou bereits im 9. Jh. v. Chr. besiedelt wurde. Während der Qin-Dynastie war die Stadt die Hauptstadt der Präfektur Nanhai. Lange Zeit war Guangzhou, nordwestlich von Hongkong, Ausgangspunkt der sogenannten „Seidenstraße auf dem Meer.“ Über den Seeweg unterhielt die Stadt Handelsbeziehungen mit südasiatischen Ländern wie Indien und Arabien.
Guangzhou ist die größte Stadt im Perlflussdelta, einer der größten zusammenhängenden Stadtlandschaften (Megalopolen) weltweit. Zum Perlfluss-Delta gehören neben Guangzhou unter anderem die Millionenstädte Hongkong, Shenzhen, Dongguan, Foshan, Jiangmen, Huizhou, Zhongshan und Zhuhai. Insgesamt wohnen hier auf einer Fläche, die weniger als die Hälfte der Österreichischen Fläche ausmacht, über 100 Millionen Menschen. Eine enorme Energie geht von diesem Ballungszentrum aus.
Seit Ende 2013 befindet sich mit „Tianhe-2“ einer der leistungsstärksten Superrechner der Welt in Guangzhou, bis 2016 der leistungsstärkste der Welt. Sein Standort ist die Sun Yat-sen University. Mit einer Leistung von 30,65 Petaflops erreicht der Rechner fast die doppelte Leistung des bisherigen Spitzenreiters, "Titan" des Oak Ridge National Laboratory in Tennessee, USA. Nach einer Testphase mit weiteren Optimierungen soll der Rechner eine Leistung von 54,90 Petaflops erreichen. Im Juni 2016 wurde Tianhe-2 von der fast dreimal schnelleren chinesischen Eigenentwicklung Sunway TaihuLight mit 93 Petaflops (ist ein Maß für die Leistungsfähigkeit von Computern oder Prozessoren) abgelöst.
Die Stadt verfügt über 18 Universitäten und Hochschulen und ist Partnerstadt von Städten wie Los Angeles, Sydney, Auckland, Vancouver, Manila, Recife ec. Eine enorme Energie geht von Gunagzhou aus.
Beispiele für die avantgardistische Architektur der Stadt sind die von Zaha Hadid - weltweit erfolgreiche Stararchitektin (1950-2016) - entworfene Oper (auch bekannt als die "zwei Kiesel"), das schachtelförmige Guangdong-Museum und der berühmte Wolkenkratzer des Fernsehturms Canton Tower, der einer dünnen Sanduhr gleicht.
Eine Stadt der anderen Art.
An der Südspitze der chinesischen Hainan-Insel liegt Sanya. Hier finden Sie mehrere Buchten, an denen sich große Strandhotels angesiedelt haben. Die Yalong-Bucht ist für gehobene Hotels bekannt. Internationale Luxushotel-Ketten haben sich bereits vor Jahren hier angesiedelt. Natürlich gibt es aber auch Hotels der mittleren Kategorie. Somit ist das Hotelangebot breit gefächert und für jedes Budget geeignet. Die Insel Wuzhizhou mit ihren Korallenriffen ist ein beliebter Anlaufpunkt für Taucher, Surfer und andere Wassersportler.
Im großen Nanshan-Tempel der Stadt erhebt sich auf einer künstlichen Insel die 108 m hohe Bronzestatue der Guanyin.
Ein toller Abschluss einer China-Reise.
Das Essen in China ist vielseitig und gesund. Aber tatsächlich ist Essen in China mehr als Ernährung. Es ist die Kunst, Seele und Körper mit "Lebens-Mitteln" im Wortsinne auszubalancieren, und zwar am liebsten in großer, ausgelassener Gesellschaft. Kräuter und Gewürze werden ebenso klug ausgewählt wie die Grundzutaten, und die Zubereitung etwa im Wok, schont bekanntermaßen Vitamine und Eigengeschmack. Darüber hinaus gibt es regionale Besonderheiten der Küche, die eine Reise durch China zum kulinarischen Abenteuer machen.
Die chinesische Küche umfasst diverse chinesische Regionalküchen, die teilweise sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Prinzipiell haben die meisten der 23 Provinzen Chinas ihre eigene Regionalküche, die sich mitunter erheblich voneinander unterscheiden. Zu den acht wichtigsten regionalen Kochtraditionen, deren Gerichte Chinaweit populär sind, gehören:
Die würzige Chuan-Küche aus Sichuan, in der gerne Frühlingszwiebeln, Chili, Sojasauce und Ingwer verwendet werden
Die scharfe Xiang-Küche aus Hunan
Die kantonesische Yue-Küche, die für ihre Ausgewogenheit und Vielfalt, aber auch die Verwendung ungewöhnlicher Zutaten bekannt ist
Die Min-Küche aus Fujian ist leicht aber geschmackvoll, mit besonderer Berücksichtigung von Umami
Die nordostchinesische Lu-Küche ist vor allem für ihre Teigwaren (Nudeln, Maultaschen und Pfannkuchen bekannt
Die ostchinesischen Küchen Hui, Zhe und Su sind sehr vielseitig und legen viel Wert auf die flexible Auswahl von Zutaten, anhand der saisonalen Verfügbarkeit
Oft beginnt man den Morgen mit einem Dim Sum, das einem Frühstück in der westlichen Welt gleichkommt. Die gefüllten Täschchen wirken beinahe niedlich. Die einen bestehen aus Schweinefleischfüllung in Weizenteig, die anderen aus Garnelenfüllung im Kristallteig. Das ganze wird in kleinen runden Bambuskörben gedämpft, die dieser kantonesischen Spezialität eine ganz besondere Note verleihen. Öffnet man den Deckel des Korbs, steigt einem schon der duftende Dampf in die Nase und das Wasser rinnt im Mund zusammen. Nichts wie probieren und einfach süchtig werden!
Guten Morgen!
China ist mit seiner über 5000-jährigen Geschichte eine der ältesten Zivilisationen der Welt.
Während dieser Zeit erlebte China 83 Dynastien unterschiedlicher Größenordnung und verschiedener Lebensdauer mit 559 Herrschern, von denen 397 Kaiser, darunter eine Kaiserin, und 162 Könige waren. Diese 83 Dynastien errichteten insgesamt 95 Hauptstädte, von denen aus sie schalten und walten konnten.
Im 21. Jahrhundert vor Christus erlebte China mit der Gründung der Xia-Dynastie das Ende einer primitiven Gesellschaft. 221 vor Christus gründete Qin Shihuang die Qin-Dynastie, die erste feudale Alleinherrschaft in Chinas Geschichte.
Es folgten mehr als 2:000 Jahre Feudalismus bis ins Jahr 1911. Die bürgerlich-demokratische Revolution unter der Führung von Sun Yat-sen stürzte die Qing-Dynastie und beendete damit die feudale kaiserliche Zeit.
Am 1. Oktober 1949 wurde die Volksrepublik China gegründet. Heute verfolgt China eine konsequente Öffnungs- und Reformpolitik und besitzt eine sozialistische Marktwirtschaft.
Sich auf dieses komplizierte und vielverflochtene politische Feld zu begeben und in der historischen Szenerie Chinas zu wandern ist ein verlockendes Abenteuer.
Gute Reise!
Unter den vier Wäldern in Yunnan ist der Steinwald in Shilin am berühmtesten, vielleicht auch deswegen, weil der Steinwald 2007 auf die UNESCO-Liste des Weltnaturerbes aufgenommen wurde. In einem 350 Quadratkilometer großen Gelände gibt es eine Reihe von Karsthöhlen und –felsen, die weltweit einzigartig sind. Der Steinwald liegt 84 Kilometer südöstlich von Kunming.
220 Kilometer nordwestlich von Kunming entfernt, liegt der Erdwald von Yuanmou. Der Geopark besteht aus den drei Landschaftsgebieten Banguo, Xinhua und Hutiaotan und nimmt eine Gesamtfläche von 50 Quadratkilometern ein. Bizarre Erdpfähle von seltsamer Gestalt und Form ragen in den blauen Himmel. Manche sind höher als 40 Meter. Der Erdwald ist durch Bodenerosion von Hunderttausenden von Jahren entstanden.
Im Vergleich zu Steinwald und Erdwald ist der Sandwald in Yunnan bisher weniger bekannt und gehört daher noch zum Geheimtipp. In Luliang, ca. 130 Kilometer östlich von Kunming und nur 40 Kilometer vom Steinwald Shilin entfernt, liegt der weltweit größte Themenpark für bunten Sand, sowie für bunte Sandskulpturen. Zum Schwerpunkt der Kulturlandschaft gehören die Sandskulpturen.
In Süd-Yunnan an der Grenze zu Myanmar und Laos liegt der tropische Regenwald Xishuangbanna. Auf einer Fläche von über 19.700 Quadratkilometer wächst eine vielfältige Flora und Fauna. In dichten Wäldern leben wilde Elefanten, Affen und exotische Vögel. Durch den Regenwald fließt der Nancang-Fluss, der Oberlauf des Mekong. Xishuangbanna ist auch die Heimat der Dai-Völker. Neben den Dai-Dörfern mit ihren einzigartigen Wohnhäusern bestaunt man in Xishuangbanna viele wunderschöne Parks sowie buddhistische Tempel und Pagoden.
Das typische an Guilin sind die zahlreichen Karstberge, die nicht nur die Region prägen, sondern auch mitten in der Stadt ihren Platz haben. Sie gehören zu Nummer eins der Sehenswürdigkeiten dieser Region. Etwa zehn Parks, die um die Kegel und Kalksteinhöhlen herum angelegt wurden, laden zum Spaziergang ein. Es gibt viele Höhlen zu besichtigen und Ausflüge in die Umgebung, wie beispielsweise eine Flussfahrt auf dem Li-Fluss sind besonders beeindruckend.
In der Zhongshanlu, der Einkaufsstraße von Guilin, findet man Kaufhäuser, Boutiquen und Läden. Am Abend werden einige Seitenstraßen für den Verkehr gesperrt und an Marktständen kann man dann aus einem Mix von allem wählen. An der Zhongshanlu gibt es auch einen großen Platz mit einer Freilichtbühne, auf der im Sommer verschiedene Vorstellungen stattfinden. Im Zentrum, nahe der Xihua Lu, befindet sich der Prinzenpalast, eine von dicken Mauern umschlossene Residenz, welche während der Ming-Dynastie (1368 bis 1644) erbaut wurde und an die Verbotene Stadt im Miniaturformat erinnert
Zu beiden Seiten der Zhongshanlu liegen die beiden zusammenhängenden Seen Rong und Shan. Sie gehörten während der Ming-Dynastie ursprünglich zu den Befestigungsanlagen der Stadt. Heute sind die Ufer gepflastert und mit schattenspendenden Weiden und Banyan-Bäumen gesäumt.
Der Li-Fluss entspringt am Katzenberg im Nordosten von Guangxi und fließt auf seinen 437 km auch durch Guilin und Yangshuo bevor er nach 437 Kilometern in den Gui Jiang, einen Nebenfluss des Westflusses, mündet.
Von Guilin aus können Sie auf speziellen Booten Ausflüge bis zur Kleinstadt Yangshuo machen. Dabei begleitet Sie eine wahre Traumlandschaft.
Das Bier hat in China eine lange Geschichte. Bereits in der kurzen deutschen Kolonialzeit von 1897 bis 1914 wurde das Tsingtao-Bier von einer deutschen Brauerei hergestellt. Die deutschen Kolonialherren verließen Qingdao wieder, aber die Brauerei, die später zu „Tsingtao“ umbenannt wurde, existiert bis heute.
Im Jahr 1991 veranstaltete die Stadt Qingdao das erste internationale Bierfest. Seit damals findet jedes Jahr im August das große Bierspektakel statt. Mittlerweile besuchen jährlich über drei Millionen Gäste aus China und anderen Ländern der Welt die chinesische „Wies`n“. Zum Rahmenprogramm des Festes gehören Bierproben, große Festspiele, Modenschauen, ein künstlerischer Festumzug, eine Abendveranstaltung mit Feuerwerk über dem Meer sowie ein Symposium über die Brautechnologien. Der Hauptträger dieses Bierfestes ist natürlich Tsingtao Bier. Aber es werden neben dem Tsingtao-Bier weitere 400 Biersorten aus vielen Ländern präsentiert.
Neben dem internationalen Bierfest gibt es in Qingdao eine Bierstraße und ein Biermuseum das Sie besuchen können. Für Biertrinker ist die Bierstraße eigentlich ein Muss. In der Bierstraße reiht sich eine Kneipe an die andere, wo offenes Bier und auch Flaschenbier angeboten werden, und das Essen passt einfach dazu.
Kommen Sie nach Qingdao auf ein Bier!
Suzhou ist ein beliebtes Reiseziel in der Nähe von Shanghai und liegt nur etwa 100 km westlich von Chinas modernster Metropole. Statt Wolkenkratzer bewundern Sie hier die zauberhaften chinesischen Gärten mit Teichen, Pavillons und Felsen sowie zahlreiche Wasserdörfer in der Umgebung, die auf eine 1000jährige Geschichte zurückblicken können.
Suzhou ist nicht nur eine Gartenstadt, sondern auch eine Seidenstadt. Bekannt als die Seidenhauptstadt des damaligen Kaiserreich Chinas ist Suzhou seit dem 14. Jahrhundert bis heute führend in der Seidenproduktion. Suzhou-Stickerei zählt zu den vier bekannten Stickereischulen Chinas. Im Suzhou-Seidenmuseum wird mit Bildern, Texten und Exponaten die Geschichte von Suzhous 4.000 Jahre alter Seidenindustrie anschaulich dargestellt.
Das dichte Flussnetz und die sanften Hügel bilden in Suzhou eine idyllische Szenerie. Der bekannte große Kaiserkanal durchfließt die ganze Stadt. Berühmt ist Suzhou vor allem aber wegen seiner Gärten.
Das Panmen-Tor ist ein Stadttor an der südwestlichen Stadtmauer und zugleich ein Wassertor am äußeren Stadtgraben der Altstadt. Im Jahr 514 vor Chr. gründete König Helü des Reiches Wu die Stadt Suzhou und ließ sie mit einer Befestigungsmauer umgeben.
Pingjiang Lu ist eine historische Straße in der Altstadt von Suzhou. Die Pingjiang-Straße verläuft an dem Kanal Pingjiang. Bereits in der Song-Dynastie (960-1279) war sie eine geschäftige Straße. Nach 800 Jahren sind viele alte Häuser mit weißen Wänden und schwarzen Dächern noch gut erhalten.
Nicht ohne Grund wird Suzhou durch ein altes chinesisches Sprichwort als Paradies auf Erden bezeichnet: „Im Himmel gibt es das Paradies und auf Erden Suzhou und Hangzhou“.
Wenn Sie in Suzhou sind, machen Sie am Abend unbedingt eine Bootsfahrt durch die kleinen Wasserstraßen!
Nirgends sonst zeigt sich China so international, weltoffen und luxuriös wie in Shanghai.
Der Transrapid bringt Sie in wenigen Minuten vom internationalen Flughafen Pudong nach Shanghai. Den unübersehbaren Stau haben Sie somit hinter sich gelassen. Nun sind Sie da, in einer der größten und modernsten Städte der Welt. Spätestens am zweiten Tag, wenn Sie den einzigartigen Mix aus Historie und hochtechnisierter Welt erlebt haben, hat Sie die Stadt in Ihren Bann gezogen.
The Bund heißt die bekannteste Uferpromenade Shanghais und eine der schönsten in Fernost. Sie führt über eine Länge von 1,5 Kilometern entlang der Westseite des Huangpu Flusses und ist gesäumt von prächtigen Kolonialbauten, die Ende des 19. Jahrhunderts von Franzosen, Briten und Amerikanern erbaut wurden, als der internationale Handel in Shanghai blühte. Sie dienten als Niederlassungen für ihre Firmen und Banken.
Ein Ausflug zum Bund hat zu jeder Tageszeit seinen Reiz und ist natürlich ein Muss. Kommen Sie aber am frühen Morgen, wenn die Frachtschiffe über den Huangpu schippern, haben Sie den Bund noch ganz für sich alleine. An einigen Stellen sieht man bereits schwarzgekleidete Frauen und Männer, die in aller Ruhe ihren Tai-Chi-Übungen nachgehen. Sicher kommen Sie aber nochmals zum Bund, wenn die Wolkenkratzer und der Fernsehturm des Financial Districts Pudong auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses im Sekundentakt mit ihren Reklameleuchten um die Wette leuchten. Wenn dazu noch bunt beleuchtete Ausflugsdampfer über den Fluss schippern. Bestaunen Sie das endlose Häusermeer der Metropolis von der Aussichtsplattform des neuen 632 Meter hohen Shanghai Towers. Im Stadtplanungsmuseum erfahren Sie mehr über die Zukunftsplanung der Stadt.
In der ehemals französischen Konzession, 1849 von französischen Geschäftsleuten und Händlern gegründet, spüren Sie das Flair vergangener Tage. Platanengesäumte Alleen mit kolonialen Wohngebäuden bilden eine Art-Déco-Oase mit modernen Boutiquen und Galerien.
In puncto Kulinarik bietet Shanghai eine unglaubliche Vielfalt. Sie haben die Qual der Wahl. Alle nur möglichen internationalen Top Restaurants finden sich hier vereint. Doch wenn Sie typische und erstklassige Shanghai-Gerichte probieren möchten, dann haben Sie wiederum die Qual der Wahl. Für das kleine Budget erhalten Sie das beste Essen in den unzähligen Garküchen und Straßenrestaurants der Stadt. Hingehen und ausprobieren.
Sie werden begeistert sein von der booming City Shanghai!
Die Verbotene Stadt befindet sich im Zentrum Pekings. Dort lebten und regierten bis zur Revolution im Jahr 1911 die chinesischen Kaiser der Dynastien Ming und Qing. Der einfachen Bevölkerung war der Zutritt verwehrt. Der gesamte Baukomplex hat eine Grundfläche von 720.000 m² und eine bebaute Fläche von 150.000 m². Auf dem Gelände befinden sich 890 Paläste mit unzähligen Pavillons mit 8.886 Räumen. Einer Legende nach sollen es eigentlich 9.999½ Räume sein. Der halbe Raum hat symbolischen Charakter. Danach durfte nur der Himmel einen Palast mit 10.000 Räumen besitzen.
Der Kaiserpalast ist das größte und wichtigste Gebäude in der Verbotenen Stadt und war über viele Jahrhunderte der Wohnsitz der Kaiser des chinesischen Imperiums. Der Kaisersitz kann in zwei Abschnitte unterteilt werden. Wenn man durch das "Tor des Himmlischen Friedens" eintritt, befindet man sich im offiziellen Teil, dem Äußeren Hof. Hier lag die Regierungszentrale der 24 Kaiser, die seit dem 15. Jahrhundert mit 2.000 Hofangestellten, Konkubinen und Eunuchen in dem Palast lebten. Diesem Prunk als Regent ausgeliefert zu sein, war noch weniger amüsant als in anderen Königshäusern. Der Tagesablauf des Kaisers war streng geregelt. Wer die formale Möblierung der Thronsäle und kaiserlichen Schlafgemächer sieht, bekommt schon vom Hinschauen Rückenschmerzen. Nicht einmal essen konnte der Kaiser in Ruhe. Jede seiner zwei vorgeschriebenen Mahlzeiten am Tag - frühmorgens und mittags, das Abendessen entfiel - wurde zum Staatsakt mit Aufmarsch der Küchenbrigaden und Kompanien an Vorkostern. Bis die berühmte geröstete Pekingente den Kaiser erreichte, war sie garantiert kalt.
Kein Wunder, dass die Kaiser so oft wie möglich aus der Verbotenen Stadt flohen. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts vorzugsweise in den Sommerpalast am Fuß des "Berges der Barmherzigkeit und des Langen Lebens" vor den Toren Pekings. Hier war ein legeres Leben möglich. Der Sommerpalast ähnelt architektonisch dem Hauptsitz. Wegen der romantischen Lage an einem See ist er einen Besuch wert, selbst wenn von der einst riesigen Anlage nur noch ein Bruchteil übrig ist. Schuld daran sind diesmal nicht die Kommunisten, sondern die Engländer, die hier während des Opiumkrieges 1860 wüteten.
In vielen der zahlreichen historischen chinesischen Hauptstädte wurde jeweils eine Verbotene Stadt als kaiserlicher Sitz gebaut. Im Laufe der Jahrhunderte und der vielen kaiserlichen Dynastien wurde die chinesische Hauptstadt immer wieder verlegt und die jeweilige Stadt prächtig um- und ausgebaut. 1987 wurde die "verbotene Stadt" in Peking zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Statten Sie dem Kaiser einen Besuch ab!
Qingdao, im deutschsprachigen Raum eher als Tsingtao oder Tsingtau bekannt, ist wohl die einzige Stadt in China, wo deutsche Spuren zu erkennen sind. Kirchen und Kolonialbauten in deutscher Architektur sind ein Bestandteil des gegenwärtigen Stadtbildes von Qingdao. Die Einwohner loben das Kanalisationssystem in Qingdao, das einst von den Deutschen in der Kolonialzeit gebaut wurde und heute noch einwandfrei funktioniert.
Im Jahr 1898 erpresste das deutsche Kaiserreich den chinesischen Qing-Kaiser, einen Konzessionsvertrag über ein 500 Quadratkilometer großes Gebiet einschließlich Qingdao für 99 Jahre zu akzeptieren. Die deutsche Kolonialherrschaft über Qingdao endete jedoch abrupt im Jahr 1914, als die Japaner die Stadt belagerten.
Kolonialbauten, die viele Kilometer langen Strände, wunderschöne Parks, ruhige Villenviertel und eine über 40 Kilometer lange Uferpromenade, all das macht Quindao so anders im Vergleich zu anderen chinesischen Städten.
Jedes Jahr im August lockt die Stadt über 3 Millionen Gäste zum größten Bierfest von China. Wenn sich der Zhongshan-Park in ein farbenfrohes Blütenmeer verwandelt, dann ist es April und das Kirschblütenfest findet statt. Qingdao war auch der Ausrichtungsort für die Segelwettbewerbe bei den Olympischen Spielen von 2008.
Schlendern Sie durch Badaguan, ein Villenviertel mit europäischer Prägung. Eingerahmt von schattigen Baumalleen finden Sie Villen in verschiedenen Stilrichtungen. Huashi Lou–Villa, diese aus Granit und Marmor und im romanischen und gotischen Stil erbaute Villa, wurde 1930 als Wohnhaus für einen russischen Adeligen gebaut. Später nutzte der deutsche Gouverneur das Gebäude als Jagdschloss.
Liebhaber von Meeresfrüchten werden hier ein Paradies vorfinden. Im Viertel, wo sich ein Restaurant an das andere reiht, werden Sie fündig. Hier bekommen Sie dann die frischesten Meeresfrüchte.
Wenn Sie Konfuzius, dem berühmtesten Philosophen (551-479 v.Chr.) Chinas einen Besuch abstatten möchten, dann fahren Sie nach Qufu, knapp 400 km westlich von Qingdao. Hier befindet sich der Geburtsort mit seinem Konfuzius-Museum.
Übrigens, von Qingdao sind Sie in einer Flugstunde in Seoul und in Tokyo.
Zum Welterbe in China gehören (Stand 2018) 53 UNESCO-Welterbestätten, darunter 36 Stätten des Weltkulturerbes, 13 Stätten des Weltnaturerbes und 4 gemischte Kultur- und Naturerbestätten. Die Volksrepublik China hat die Welterbekonvention 1985 ratifiziert, die ersten sechs Welterbestätten wurden 1987 in die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte wurde 2018 eingetragen.
Die chinesische Schrift ist die älteste Schrift der Welt, die heute noch verwendet wird. Bereits vor 4.000 Jahren wurden chinesische Schriftzeichen auf Orakelknochen oder Schildkrötenpanzern verwendet. Ca. 1,3 Milliarden Chinesen (VR China, Taiwan, Auslandschinesen in den USA, Singapur usw.) verwenden noch heute diese Schrift, also ca. 1/4 der Menschheit.
Ursprünglich war die chinesische Schrift eine Bilderschrift. Die Zeichen stellten jeweils in stark skizzenhafter Form etwas ganz Bestimmtes dar, z.B. Mensch, Sonne oder Mond. Zusammengesetzt ergaben die Zeichen dann auch abstrakte Begriffe, z.B. Sonne und Mond zusammen bedeuten “Tag”, “hell”, ein Pfeil durch einen runden Kreis (Zielscheibe?) bedeutet “Mitte”.
Jedes Zeichen stand für ein Wort und hatte nur eine Silbe. Mit der Weiterentwicklung der Gesellschaft wurden auch die Schriftzeichen immer weiter entwickelt, um immer komplexere Wörter darzustellen.
Die Änderungen des Schriftbildes und die Entstehung der unterschiedlichen Stilarten ergab sich aus der Verwendung unterschiedlicher Materialien zum Schreiben. Auf Knochen musste man natürlich einen anderen Stil anwenden als auf Steintafeln, Bronzetafeln oder Papier.
In der Qin-Dynastie wurde die chinesische Schrift vereinheitlicht, davor gab es aufgrund der Zersplitterung des Reiches in viele kleine quasi selbständige Territorien mit unterschiedlichen Schreibweisen für ein und dasselbe Schriftzeichen. Seit der Reichseinigung in der Qin-Dynastie entwickelte sich die Schrift zu dem einigenden Element für China. Obwohl es viele chinesische Dialekte gab, sich dadurch die Schrift aber nicht veränderte, ist es heute noch möglich, mit Kenntnis der Schriftzeichen Werke zu lesen, die vor 2.000 Jahren geschrieben wurden.
Durch die Schriftzeichenreform und der Einführung der jetzt in der Volksrepublik China gebräuchlichen modernen chinesischen Kurzschriftzeichen schreibt man nicht mehr von oben nach unten und von rechts nach links, sondern wie mit lateinischen Buchstaben waagerecht und von links nach rechts. In Taiwan wurde diese Reform nicht durchgeführt, dort wird immer noch mit den klassischen chinesischen Schriftzeichen geschrieben.
Insgesamt gibt es über 10.000 Schriftzeichen, von denen der überwiegende Teil heute jedoch nur noch selten verwendet wird, in der Vergangenheit nur zeitweilig verwendet wurde oder eine unterschiedliche Variante eines anderen Zeichens darstellt. Für den alltäglichen Bedarf ist die Kenntnis von 3.000 bis 5.000 Zeichen ausreichend.
Chinesische Kultur ist ein Sammelbegriff für alle Kulturgüter aus dem Großraum Chinas, einschließlich der Gebiete Taiwan, Macao und Hongkong. Die chinesische Kultur hat seit über 5.000 Jahren auch die kulturelle Entwicklung in den Nachbarländern wie Japan, Korea, Thailand, Singapur und vielen anderen asiatischen Staaten, maßgeblich geprägt. Aus der heutigen Sicht ist die chinesische Kultur, bzw. China, ein Oberbegriff für alle Kulturen der 56 Nationalitäten innerhalb des chinesischen Territoriums, darunter die Han, Hui, Mongolen, Man und Zang. China ist also ein Vielvölkerstaat.
Allgemein geht man davon aus, dass die chinesische Kultur drei Ursprünge hat: die Zivilisation am gelben Fluss, die Zivilisation am Jangtse-Fluss und die nordische Steppenkultur. Die chinesische Kultur und China haben sich aus diesen drei Quellen herauskristallisiert und zu einer der wichtigsten Hochkulturen der Weltgeschichte entwickelt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kulturen sind bei den chinesischen Kulturerben häufig immaterielle Güter wie beispielsweise Sagen und Erzählungen erhalten geblieben. Auch Kalligrafie, Malerei, Gedichte und Ideologien konnten über Jahrtausende weitergegeben werden, während materielle Güter aus früheren Dynastien kaum erhalten geblieben sind. Chinesische Antiquitäten aus Porzellan, Jade oder Bronze sind heutzutage besonders selten und werden auch deswegen sehr hoch gehandelt.
Die Entstehung:
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein ganzheitliches Medizinsystem, welches vor rund 2.500 Jahren seinen Ursprung in China fand. Eine der wichtigsten Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin ist der Begriff der Gesundheit.
In China war es früher die vornehmste Aufgabe eines guten Arztes, die Menschen gesund zu erhalten. Wenn jemand krank wurde, hatte der Arzt seine Aufgabe mehr oder weniger verfehlt. Eine präventive Behandlung ist in verschiedenen Fällen auch heute noch eine sehr empfehlenswerte Gesundheitsvorsorge.
Ganzheitliches Medizinsystem heißt, dass nicht etwa eine Fehlfunktion oder ein krankhaftes Verhalten von Magen, Herz oder Leber allein als Ursache der Krankheit diagnostiziert und behandelt werden, sondern eine Störung des inneren Gleichgewichts erkannt und diese behoben wird.
In der TCM bedeutet dies, dass die Gesundheit jedes Menschen von einem Gleichgewicht zwischen den gegensätzlichen Kräften Yin und Yang im Körper abhängt. Solange dieses Gleichgewicht besteht, bleiben Körper und Geist gesund. Ein Ungleichgewicht jedoch kann zu Krankheiten führen.
Lebensenergie – Qi
Das Zusammenwirken von Yin und Yang im Körper lässt eine Art Lebensenergie, das Qi, entstehen. Qi fließt frei im ganzen Körper in Bahnen, den sogenannten Meridianen oder Leitbahnen. Auch das Qi muss in Harmonie sein und sollte in genügender Menge im ganzen Körper ungehindert fließen können.
Viele Krankheiten können auch dadurch entstehen, dass der Qi-Fluss durch eine Blockade im Körper gestört ist. Die Behandlungsstrategie der TCM zielt deshalb in erster Linie darauf ab, das Gleichgewicht von Yin und Yang herzustellen und einen freien Fluss des Qi zu gewährleisten. Auf diese Weise können verschiedene Symptome behandelt und/oder einer erneuten Erkrankung vorgebeugt werden.