Brasilien
Wer in Brasilien vom Norden in den Süden reist, legt die Strecke zwischen Norwegen und Marokko zurück. Dazwischen liegt ein Land von mit 7.500 Kilometer Strand und dem größten Wald der Erde. Brasilien ist ein Land voller Gegensätze und von ungeahnter Schönheit. Es ist faszinierend, ein Völkergemisch aus allen Herren Länder und 240 verschiedenen indigene Völker zu erleben.
Tropisches Urwaldgebiet, atemberaubende Vegetation, moderne Metropolen, koloniale Städte der Vergangenheit, ein Höhepunkt löst den anderen ab. Rio de Janeiro ist meist Ausgangpunkt jeder Brasilien-Reise. Der Zuckerhut und die Christusstatue sind die ersten Pflichtbesuche.
In Salvador da Bahia feiert man das ganze Jahr hindurch. Laut dem Guinness Buch der Rekorde wird hier der größte und damit wohl auch der imposanteste Straßenkarneval der Welt gefeiert.
Beim zweiten Caipirinha, dem brasilianischen Nationalgetränk, versteht man so richtig das Leben der Carioca, der lebenslustigen Einwohner von Rio.
Es gibt die atemberaubenden Wasserfälle "Iguazu", das vom WWF ernannte Naturschutzgebiet Pantanal mit seiner reichhaltigen Tierwelt. Die Naturgewalten zweier Flüsse fließen viele Kilometer nebeneinander in einem Becken, erkennbar durch die unterschiedlichen Farben. Manaus mit dem weltberühmten Opernhaus ist der ideale Ausgangspunkt um dies zu erleben. Natürlich gehört auch ein Besuch des abenteuerlichen Hafens von Manaus dazu.
Brasilia, die Stadt vom Reißbrett ist Streitobjekt vieler Architekten. Kaum findet man sonst so viele Barockbauten wie in Salvador da Bahia. Der Afro-Einfluss ist hier am größten.
In Ouro Preto scheint die Zeit still zu stehen. Enge Gässchen, gesäumt von kolonialer Architektur, erwarten Sie. Ein lohnendes Ziel ist auch das etwa 250 km südlich von Rio an der Küste gelegene Kolonialstädtchen Paraty.
Die "Smaragdinsel" Fernando de Noronha liegt vor Brasiliens Festland - ein Paradies für Surfer, Taucher und Naturliebhaber. Das Badevergnügen wartet an vielen Stränden Brasiliens.
Brasilien, ein Kontinent für sich. Vielfältig, schön und voller Überraschungen.
Erst wenn man auch Salvador da Bahia besucht hat, kennt man Brasilien. Salvador, die einstige Hauptstadt von Brasilien (1549 bis 1763), ist das Zentrum der Kirchen und Strände; die Metropole der Kunst und der schwarzen Magie. Nirgendwo ist die afro-brasilianische Kulturszene lebendiger als in Bahia. Den fröhlichsten und längsten Karneval, bei dem man übrigens auch mitmachen kann, findet man hier. Pelourinho, UNESCO Weltkulturerbe, die revitalisierte Altstadt ist mit ihren vielen barocken Bauten und 365 Kirchen ein einziges Juwel. Die meisten Bauten stammen aus dem 16.,17., und 18. Jahrhundert. Nachdem die Sonne untergegangen ist, beginnt hier „die Macht der Nacht“. In vielen kleinen Restaurants und Tavernen wird täglich bis in die Morgenstunden Karneval gefeiert.
Unser Vorschlag, wohnen Sie in einem der kleinen privaten Pousadas in Pelourinho. Für die drauffolgende Ruhepause warten die schönsten Strände rund um Salvador auf Sie. Die Bahianer meinen, dies sei ihr schönstes Wohnzimmer.
Erst wenn man auch Salvador da Bahia besucht hat, kennt man Brasilien. Salvador, die einstige Hauptstadt von Brasilien (1549 bis 1763), ist das Zentrum der Kirchen und Strände; die Metropole der Kunst und der schwarzen Magie. Nirgendwo ist die afro-brasilianische Kulturszene lebendiger als in Bahia. Den fröhlichsten und längsten Karneval, bei dem man übrigens auch mitmachen kann, findet man hier. Pelourinho, UNESCO Weltkulturerbe, die revitalisierte Altstadt ist mit ihren vielen barocken Bauten und 365 Kirchen ein einziges Juwel. Die meisten Bauten stammen aus dem 16.,17., und 18. Jahrhundert. Nachdem die Sonne untergegangen ist, beginnt hier „die Macht der Nacht“. In vielen kleinen Restaurants und Tavernen wird täglich bis in die Morgenstunden Karneval gefeiert.
Unser Vorschlag, wohnen Sie in einem der kleinen privaten Pousadas in Pelourinho. Für die drauffolgende Ruhepause warten die schönsten Strände rund um Salvador auf Sie. Die Bahianer meinen, dies sei ihr schönstes Wohnzimmer.
Dieser Frosch ist kein großer Hüpfer, klettert aber geschickt wie ein Affe in den Bäumen der Regenwälder Südamerikas herum. Haftscheiben an seinen Zehen und Fingern helfen ihm dabei. Überhaupt mag der fünf Zentimeter lange Maki-Frosch Höhenluft, er schläft tagsüber auf den Baumblättern, geht nachts auf Insektenjagd. Warum der Tiger sein Namensvetter ist? Er hat auf seinem Körper ähnliche schwarze Streifen wie die Raubkatze.
Der Maki-Frosch gehört zu den beliebtesten Terrarienfröschen überhaupt. Um die stete Nachfrage zu decken, kommen heutzutage nahezu sämtliche Rotaugen-Laubfrösche aus Nachzuchten. Eng verwandt mit den Rotaugen-Laubfröschen, aber viel weniger bekannt, sind die Maki- oder Geisterfrösche der Gattung Phyllomedusa. Schade, denn auch hier gibt es wunderbare Terrarienfrösche!
Möchten Sie einen, dann fragen Sie Ihren Zoofachhändler Ihres Vertrauens. Die Kleinen zuhause werden es Ihnen danken!
Die Quellflüsse des Amazonas entspringen in den peruanischen Anden. Von der brasilianischen Grenze bis zur Höhe der Stadt Manaus heißt der Fluss "Rio Solimões". Dort trifft der Rio Solimões auf den Rio Negro, der von Norden her in das Amazonasbecken strömt. Dieser Ort, wo die beiden Flüsse sich zum Amazonas vereinigen, heißt auf Portugiesisch "Encontro das Águas" (Zusammentreffen der Wasser).
Die beiden Flüsse bilden zusammen den Amazonas, ihr Wasser fließt jedoch über eine weite Strecke nebeneinander. Erst 150 km flussabwärts, wo der Rio Madeira in den Amazonas mündet, ist sein Wasser komplett durchmischt. Das Besondere daran ist, dass beide eine sehr unterschiedliche Farbe haben (Rio Solimões bräunlich-gelblich, Rio Negro schwarz). Dies ist wird durch die unterschiedlichen mineralischen Stoffe verursacht, die beide Flüsse mit sich führen.
Die Dimensionen dieses Stromes sind kaum vorstellbar. Nach Schätzungen speisen 100.000 Nebenflüsse den Amazonas. Von denen sind 1.100 größere Flüsse. Das Amazonasgebiet ist weit größer als die Fläche Europas. Ein gigantisches Flusssystem unglaublichen Ausmaßes.
Um die Zusammenflüsse zu erleben, machen Sie am besten eine Bootstour ab Manaus.
Wenn Sie von Hammerfest an der Nordspitze Europas nach Casablanca fahren, dann haben Sie gerade einmal 6.000 km zurückgelegt. Wenn Sie nun die ganze brasilianische Küste abfahren würden, wären das bereits über 7.500 km. Dabei sehen Sie die schönsten Strände, die es nur gibt. Die Diversität ist wirklich enorm. Denn egal, ob Winter oder Sommer, Sonnentage sind immer garantieret.
Wie so viele große Geschichten begann auch die von Rio mit einem Irrtum. Als im Januar 1502 Portugiesen in der Guanabara-Bucht vor Anker gingen, hielten sie die Bucht für die Mündung eines Flusses, und tauften sie auf den Namen „Rio de Janeiro“ – „der Jänner Fluss“. Der Fluss wurde nie gefunden, aber der Name blieb.
Nun, genau an dieser Guanabara Bucht befindet sich der 396 Meter hohe Zuckerhut, portugiesisch Pao de Acucar genannt, weil er eben wie ein Zuckerhut aussieht. Erstmals bestiegen wurde der bis dahin als unbesteigbar geltende Zuckerhut im Jahre 1817 von der englischen Bergsteigerin Henrietta Carstairs. 1972 wurde die Steilseite des Zuckerhuts erstmals von einer deutsch-österreichischen Seilschaft durchstiegen. Sie können etwas bequemer den Zuckerhut erklimmen, indem Sie die Seilbahn nehmen, so wie im legendären Film "Moonraker", wo James Bond und der „Beißer“ kämpfend den Gipfel erreichten.
Die Pendelbahn, so wurde sie damals genannt, wurde 1912 eingeweiht. Die Technologie stammt vom deutschen Seilbahnpionier Julius Pohlig aus Köln. Sein Unternehmen hatte 1908 die weltweit erste Kabinen-Seilbahn in Hongkong hergestellt. Seine Holzkabinen glichen damals einem Straßenbahn-Waggon, 16 Personen passten hinein. 1972 erhielt Rio dann Gondeln mit Panaromakabinen aus der Schweiz, die bis zu 65 Menschen transportieren können.
Wenn Sie am Morgen oder am späten Nachmittag Ihre Besichtigung starten, dann werden Sie wahrscheinlich die schönsten Sonnenaufgänge oder -untergänge erleben.
Die Kais und Docks des Hafens sind schwimmende Docks, da der Wasserstand zwischen Regen- und Trockenzeit zum Teil um bis zu vierzehn Meter schwankt. Sie sind 300 Meter lang und wurden zwischen 1900 und 1902 von englischen Ingenieuren von B. Rymkiewicz & Comp. erbaut. Heute stehen sie unter Denkmalschutz.
Bald nach der Eröffnung des Hafens entwickelte sich dieser sehr schnell zum Zentrum der Stadt, wo sich Cafés, Bars, Restaurants, Modeboutiquen und englische Importunternehmen niederließen. Auch heute noch ist der Hafen das Zentrum der Stadt, wo sich viele Einkaufsmöglichkeiten befinden.
Der Hafen ist der bedeutendste Umschlagplatz für Waren in der Amazonasregion, da es nur wenige Straßen und keine Eisenbahnlinie gibt. In den typischen mehrstöckigen Amazonasbooten werden sowohl Waren als auch Passagiere befördert.
Machen Sie eine mehrtägige Amazonas Kreuzfahrt ab Manaus.
Fernab der üblichen Touristenströme erkunden Sie die saftig-grüne Kulisse des Amazonas-Regenwaldes, einem der artenreichsten Ökosysteme unserer Welt. Während sich Ihre Gaiola, ein hölzernes, landestypisches Amazonas-Schiff, durch die unzähligen Seitenarme und Lagunen dieses Flusslabyrinths schlängelt, starten Sie immer wieder zu Ausflügen mit robusten Beibooten. Diese bringen Sie tiefer hinein in den Wald, wo Sie dann mitunter zu Fuß zu weiteren Erkundungen aufbrechen.
Das Archipel von Fernando de Noronha liegt im Atlantik und gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO. Hier Urlaub zu machen ist nicht ganz günstig, dafür mit Sicherheit unvergesslich. Auf Fernando de Noronha gibt es einige der schönsten Strände Brasiliens und das beste Tauchrevier des Landes.
Die Hochseeinselgruppe Fernando de Noronha steht unter striktem Naturschutz und ist ein wahres Paradies. Wer die Möglichkeit hat, sollte dieses beeindruckende Reiseziel in Brasilien unbedingt besuchen. Fernando de Noronha ist ein tropisches Inselparadies mit traumhaften Stränden, kristallklarem Wasser und intakten Korallenriffen. Die beeindruckende Tierwelt besteht aus Meeresschildkröten, Haien, Delfinen, vielen farbenprächtigen Fischarten und der größten Konzentration tropischer Seevögel.
Für Surfer, Schnorchler und vor allem für Taucher ist Fernando de Noronha ein wahres Naturparadies.
Fernando de Noronha besteht aus 21 Inseln, die zirka 350 Kilometer vor dem brasilianischen Festland liegen. Sie gehören zum Bundesstaat Pernambuco. Bis nach Recife sind es 525 km. Die größte und einzige bewohnte Insel ist die Ilha de Fernando de Noronha. 70 Prozent des Archipels sind ein maritimer Nationalpark. Der höchste Punkt ist der Morro de Pico, der sich mit 321 Metern über der Insel erhebt.
Die Besucherzahl auf Fernando de Noronha ist streng limitiert. Dadurch wird sichergestellt, dass die Umwelt zu Land und im Wasser intakt bleibt. Der Zugang zu einigen Stränden im Nationalpark ist zudem verboten oder stark eingeschränkt.
Die Inseln leben heutzutage fast ausschließlich vom Tourismus. Fischfang ist zum größten Teil untersagt, was dazu führt, dass es fast keine Fischer mehr gibt. Sich auf einer der Inseln fest anzusiedeln ist nahezu ausgeschlossen, da kaum neue Häuser gebaut werden dürfen. Selbst die Heirat mit einer einheimischen Person würde da nicht helfen.
Das Archipel Fernando de Noronha entstand vor rund zehn Millionen Jahren durch starke vulkanische Aktivitäten. Anfang des 16. Jahrhundert entdeckten Amerigo Vespucci und Gonçalo Coelho die Inselgruppe im Atlantik. Der portugiesische Adlige Fernão de Loronha erhielt die Inseln von der portugiesischen Krone. Das der Name heute Fernando de Noronha und nicht Loronha heißt, hat wohl einfach nur mit der damaligen falschen Aussprache zu tun.
Anfang des 17. Jahrhunderts hatten niederländische Piraten unter Cornelius Jol vorübergehend ihren Stützpunkt auf den Vulkaninseln. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Fernando de Noronha zur Gefängnisinsel. Im Zweiten Weltkrieg diente dass Archipel als Basis der amerikanischen Marineflieger.
Im September 1988 wurde Fernando de Noronha zum Nationalpark erklärt und unter Naturschutz gestellt. Seit 2002 gehören die Inseln zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Am besten ist, wenn Sie Fernando de Noronha, mit Salvador da Bahia kombinieren, da das Umsteigen in Salvador gleich für eine weitere Besichtigung angewendet werden kann.
Der Name Brasilien geht auf den portugiesischen Namen pau-brasil des Brasilholz-Baumes zurück. Somit ist die Vegetation schon im Ländernamen Brasilien integriert.
55.000 Blütenpflanzenarten und 387 Palmenarten findet man in Brasilien. Die meisten Pflanzenarten wachsen im Norden des Landes. Der Großenteil der Fläche ist hier vom immergrünen Regenwald bedeckt.
Im Pantanal findet man zum Beispiel den Lapacho-Baum. Von den Indianern wird der Lapacho als Baum des Lebens bezeichnet. Er wird bis zu 35 m hoch und hat seine Blütezeit von Mai bis Oktober.
Die Einwohner von Brasilien, Nordargentinien, Paraguay, Bolivien und anderen südamerikanischen Ländern nutzen Lapacho bereits seit tausenden von Jahren für medizinische Zwecke. Erst in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde Lapacho auch von den Forschern und Medizinern des Abendlandes entdeckt. In Europa ist Lapacho weitgehend unbekannt, aber in Nordamerika ist es ein Mode-Heilmittel.
Für den Tee wird die innere Rinde des Lapacho-Baumes, genannt Pink Ipe, verwendet. Der Lapachotee ist seiner besonderen gesundheitlichen Wirkungen wegen aus verschiedenen Bereichen der alternativen Medizin nicht wegzudenken.
Hier sollte alles anders werden. Besser. Als Brasilia Ende der 1950er-Jahre buchstäblich aus dem Nichts erschaffen wurde, setzten Planer, Architekt und Regierung große Hoffnungen in die neue Hauptstadt des Landes. Zu sehr verband sich man mit Rio de Janeiro die koloniale Vergangenheit Brasiliens; lange Zeit war die Stadt an der Küste das Zentrum des portugiesischen Weltreichs gewesen. Brasilia hingegen, im Hinterland des Staates gelegen, symbolisierte den unabhängigen Neuanfang, stand für Neutralität. In Brasilia galten andere Maßstäbe.
Eine der gesellschaftlichen Visionen, die die neue Stadt erfüllen sollte, war Gleichheit. Unter Brasiliens sozialistischem Staatspräsidenten Juscelino Kubitschek erbaut, sollte Brasilia jeglicher Form von Diskriminierung, Ungerechtigkeit und Klassenunterschieden entgegenwirken. Gleichzeitig sollte es die wirtschaftliche Stärke des Landes demonstrieren. Brasilia, das war das fortschrittliche Brasilien, das zukunftsfähige. Die Stadt trug die moderne Zivilisation in eine bis dahin unerschlossene Region. Brasiliens Kraft wuchs; sie konzentrierte sich nicht mehr nur auf die Küstenstädte.
Die Ziele, die es mit Brasilia zu erreichen galt, waren hochgesteckt, die Ideen von Stadtplaner Lúcio Costa und Star-Architekt Oscar Niemeyer jedoch vielversprechend. Innerhalb von nur vier Jahren wurden die Pläne umgesetzt. Wo 1956 noch brasilianisches Hinterland war, wuchs bis 1960 eine Stadt heran, in der eine halbe Million Menschen leben sollten.
Wer nach Brasilia kommt, entdeckt großartige Repräsentativbauten im futuristischen Stil, daneben Plattenbauten, die dem Prinzip der Gleichheit gerecht werden. Die Straßen sind breit und geräumig, die Zentralachse der Stadt läuft auf den Nationalkongress zu, einem imposanten Blickfang, bestehend aus zwei Türmen, einem Kuppelbau und einer großen Schale. Niemeyers Brasilia-Bauwerke, ein jedes von einzigartiger, kurvenreicher Form, sind großenteils weiß. Sie blenden fast im Licht der Sonne. Eine fantasievolle Architektur wollte Niemeyer für die brasilianische Hauptstadt gestalten, eine stolze und schöne. Funktionalität trat in den Hintergrund, Schönheit rechtfertigte alles. Auch Schönheit habe schließlich eine Funktion, so Niemeyers Credo, "und für die Baukunst eine der wichtigsten." Aber auch wenn Brasilia vielerorts eine Stadt fürs Fotoalbum ist: Schön ist es nicht. Der Architekt sagte einmal, dass "Brasilia nicht erfüllt hat, was wir von ihr erwarteten, was wir erhofften". 2001 sprach er von einem nicht erfolgreichen Experiment.
Hier wurden die Visionen von Architekten und Regierenden umgesetzt, nicht aber die von Bürgern, die in der Stadt leben und ihren Alltag bestreiten. Und trotzdem, Jahr für Jahr kommen viele Besucher um sich die Stadt anzusehen und die einst futuristische Stadt zu erleben.
Wenn Sie in Brasilien sind, sollten auch Sie dies tun.
Ein modernes Weltwunder entsteht
Um der 100jährigen Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal ein Denkmal zu setzen, fand 1922 auf Anregung der Erzdiözese Rio de Janeiro ein Wettbewerb zum Bau einer Erlöser-Statue statt. Nach finanziellen Schwierigkeiten unterstützten der Vatikan sowie Frankreich das Projekt finanziell und so konnte es beendet werden. Die Einweihung der Christusstatue fand im Oktober 1931 statt. Im Jahr 2006 wertete die katholische Kirche diesen Ort zur Wallfahrtsstätte auf. Heute gilt es als eines der neuen sieben Weltwunder. Auf den 710 Meter hohen Berg mit der Statue führt eine der ältesten Bergbahnen der Welt, die Corcovado Bergbahn. Die Christusstatue, über 1000 Tonnen schwer, ist 38 Meter hoch und breitet ihre Arme über 28 Meter aus.
Am besten Sie besuchen die Christusstatue am Morgen oder Nachmittag. Dann hat man die Möglichkeit, die Stadt in ihrer ganzen Schönheit bei Sonnenaufgang oder -untergang zu erleben. Die Millionenmetropole mit der Copacabana und den Zuckerhut auf der Halbinsel Ucra tauchen in das Morgen- oder Abendlicht ein. Was für ein Anblick!
Sie galt einst als reichste Stadt der Neuen Welt. Bis heute strahlt Ouro Preto im Glanz vergangener Tage, die prunkvollen Kolonialbauten sind Weltkulturerbe. Doch warum brauchen 100.000 Einwohner mehr als ein Dutzend Kirchen?
Schmiedeeiserne Nachtlaternen, hölzerne Türen mit kunstvoll verzierten Beschlägen, weiße Hausfassaden mit farbig umrahmten Fenstern. Die vielen Sprossen lassen jedes einzelne wirken wie das Fenster zu einer feinen Puppenstube. Auf dem Tiradentes-Platz spürt man den Glanz vergangener Tage ganz deutlich. Er umgibt die Stadt Ouro Preto im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais noch immer. Prunkvolle Kirchen, barocke Figuren, kopfsteingepflasterte Wege. Es ist in Brasilien keine Selbstverständlichkeit, so gut erhaltene Städte aus dem 18. Jahrhundert zu finden, umso mehr genießt man den Anblick und wird in die großartige Vergangenheit der Stadt versetzt.
Zu allen Seiten gibt es etwas Schönes zu sehen: Das Stadttheater, übrigens das älteste Theater Brasiliens, wunderschöne Herrenhäuser und prachtvolle Kolonialpaläste mit ihren verzierten Balkonen und überdachten Eingängen, barocke Brunnen wie der Chafariz dos Contos (Märchenbrunnen) und niedliche Lädchen. Das Stadtbild ist geprägt von der Architektur der Kolonialzeit. Die gut erhaltene Altstadt gehört seit 1980 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Auf dem Höhepunkt seiner Blüte, vor etwa 300 Jahren, war Ouro Preto so reich wie keine andere Stadt der sogenannten Neuen Welt. Dem Grund für diesen Reichtum verdankt die Stadt auch ihren Namen: „ouro preto“ bedeutet übersetzt „Schwarzes Gold“. Schwarz wegen der leichten Verfärbung des Gesteins durch Eisenoxid. Mit den ersten Funden wurde ab 1730 um die Wette geschürft. Ein regelrechter Goldrausch brach aus und so siedelten innerhalb kurzer Zeit 100.000 Menschen in der Stadt, so viele wie nirgendwo sonst in ganz Brasilien. Die Bewohner teilten sich auf in abenteuerlustige Europäer, meist aus Portugal, die von den viel versprechenden Goldfunden etwas abhaben wollten und Sklaven, die von den Kolonialherren aus Afrika nach Brasilien verschifft wurden. Auf der massiven Steinbrücke der Stadt wurden sie vor 300 Jahren zur Schau gestellt und verkauft, um für ihre Herren die kostbaren Bodenschätze von Minas Gerais zu heben.
Auch der Name dieses Bundesstaates verrät, wofür er bekannt ist, denn „minas gerais“ heißt so viel wie „Allgemeine Minen“. Neben Gold konnten in dieser Region nämlich auch Diamanten und Topase abgebaut werden.
Gehen Sie auf Schatzsuche, Ouro Preto ist ein großer Schatz für sich!
Das Pantanal ist das größte Binnenland-Feuchtgebiet der Erde und eines der bedeutendsten Tierparadiese.
Man stelle sich vor, das Pantanal ist fast halb so groß wie Deutschland und liegt größtenteils in Brasilien, während ungefähr ein Drittel bis Bolivien und Paraguay reicht. Das Sumpfgebiet ist flach wie ein Brett: Bei einem Gefälle von nur drei Zentimetern pro Kilometer fließen die enormen Regenmengen kaum ab. Deshalb steht das Pantanal bis zu sechs Monate im Jahr völlig unter Wasser und saugt dieses auf wie ein riesiger Schwamm. Dadurch werden nach Sturzregen große Überschwemmungen verhindert.
Was einst die portugiesischen Kolonialbeamten als Pantanal (Morast) bezeichneten, ist ein Zentrum der Artenvielfalt. In diesem Labyrinth aus Flussarmen, Feuchtwäldern und Trockenzonen leben rund 240 Arten von Fischen, um die 60 Amphibien- und 100 Reptilienarten, 650 Vogelspezies, unter anderem das weltgrößte Vorkommen des Hyazinth-Aras, mehr als 120 große Säugetierarten, darunter selten gewordene Spezies wie Jaguar, Tapir und Riesenflussotter, sowie mehr als 1.700 Pflanzenarten.
Eines der großen Highlights ist natürlich eine Jaguar-Safari. Am besten ist Sie fliegen nach Cuiaba und von dort geht es dann per Jeep nach Jofre am Cuiaba-River. Die beste Jahreszeit um den gefleckten Jaguar, von den Brasilianern Onca genannt, in freier Wildbahn zu erleben, sind die Monate Juni bis Oktober. Wussten Sie eigentlich, dass der Jaguar ein Sauberkeitsfanatiker und ein exzellenter Schwimmer ist?
Die Einwohner von Rio de Janeiro werden Cariocas genannt. Dieser Begriff geht auf die Sprache der Tupinambá zurück, der Ureinwohner, die einst hier lebten. Er bedeutet so viel wie “Hütte des weißen Mannes”.
Es gibt ein Bonmot, das die Bewohner der Stadt São Paulo, die ewigen Rivalen von Rio de Janeiro, zum Besten geben. Vorausschicken muss man, dass São Paulo die Wirtschaftslokomotive von Brasilien ist und das BIP des Bundesstaates größer ist als das jeder anderen Volkswirtschaft in Südamerika. Zurück zum Witz: Wieso breitet der Christus auf dem Corcovado seine Arme aus? Er wartet, bis die Cariocas zu arbeiten beginnen, und schlägt dann die Arme zusammen und klatscht Beifall.
Nun, die Cariocas sind sicherlich nicht faul, aber sie genießen, mehr als die Paulistanos, das Leben. Und dieses spielt sich nun mal am Strand ab.
Es ist bekannt, dass Rio die Stadt mit den meisten Schönheitskliniken ist. Die Nachfrage nach schön geformten Körpern ist riesengroß, und so bieten die Strände auch alle 200 m Übungsgeräte zum Stählen der Muskeln an. Zwischen Trottoir und Straße können zudem Jogger, Velofahrer oder Skater ungehindert ihre Kreise ziehen.
Die Felsenspitze Arpoador trennt Rios Strandschönheiten Copacabana und Ipanema. Hier treffen sich die Surfer. An guten Tagen sind mehrere Dutzend Surfer im Wasser, an schlechten trauen sich nur wenige ins tosende Meer.
Übrigens, Rio de Janeiros Fashion Weeks gehören zu den bekanntesten der Welt. Brasilianische Modedesigner und Models sind gefragt. Etwa hundert Unternehmen leben nur von der Bikinimode. Es gibt Bikinis für jeden Geschmack und jedes Budget.
Brasilien, und im besonderen Rio, ist bekannt für Shoppen auf Raten, und das nicht nur bei Luxusgütern. In Rio kann man neuerdings auch Strafzettel in Raten abstottern. Ein besonders brasilianisches Gefühl von Freiheit muss das sein: Parke jetzt falsch, zahle irgendwann.
In Brasilien zu leben, heißt in vielen Fällen auf Raten zu leben. Nahezu alles, was sich mit Geld kaufen lässt, kann man in mehreren Tranchen (parcelas) begleichen. Fernseher, Computer, Handys, Möbel und Autos sowieso. Mintunter werden aber auch Finanzierungsmodelle für Flip-Flops angeboten. Wer die rund fünf Euro nicht auf einen Schlag hinlegen will, kann auch fünf Monate lang je einen Euro von der Kreditkarte abbuchen lassen. Ein paar Cent an Zinsen kommen schon noch dazu. Bis die Flip-Flops dann abbezahlt sind, sind sie in der Regel schon wieder durchgelatscht. Aber das scheint die wenigsten zu stören.
Vielleicht ist alles nur ein Schönreden vom Leben eines Cariocas, ist man aber dann hier, verspürt man eine gewisse Leichtlebigkeit und Lebensfreude. Alles nur eine Illusion? Lassen Sie sich von der Leichtlebigkeit und Freude anstecken. Am besten, Sie kommen hierher und machen Ihre eigenen Erfahrungen.
Tudo bem! (alles Gut)
Der brasilianische Nationalkongress ist eines der vielen bemerkenswerten Bauwerke, die Oscar Niemeyer für Brasília entworfen hat.
Hier sollte alles anders werden. Besser. Als Brasilia Ende der 1950er-Jahre buchstäblich aus dem Nichts erschaffen wurde, setzten Planer, Architekt und Regierung große Hoffnungen in die neue Hauptstadt des Landes. Zu sehr verband sich mit Rio de Janeiro die koloniale Vergangenheit Brasiliens.
Brasilia ist seit 1960 die neue Hauptstadt, mit der ein Signal zur Erschließung des Landes gesetzt werden sollte. 1986 wurde sie in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Der ungewöhnliche Grundriss Brasilias, das auf drei Seiten von einem künstlichen See umschlossen wird, besteht aus einer 13 km langen parabelförmigen Hauptverkehrsachse. Senkrecht zu ihr verläuft eine kreuzungsfreie Monumentalachse. Damit erinnert der Grundriss an ein Flugzeug.
Oscar Niemeyer, der Wegbereiter der modernen brasilianischen Architektur, hat sich in Brasilia verewigt.
Brasilien ist Natur, Brasilien ist Kultur & Sightseeing und Brasilien ist natürlich auch Strand. Damit man einen Überblick bekommt, hier die wichtigsten brasilianischen Urlaubsorte. Brasilien ist das Land der tausend Sandstrände. Die rund 7500 km lange Küste beeindruckt nicht nur mit ihrem schönen Aussehen, sondern auch mit der Stimmung vor Ort. Der Strand und das Strandleben sind ein wichtiger Teil der brasilianischen Kultur und mindestens genauso vielfältig wie die Menschen, die hier leben. Es gibt sowohl abgelegene Strände, als auch Badeparadiese mit ausgebauter Infrastruktur. Von romantischen Buchten bis zu Surf-Hotspots ist für jeden etwas dabei. Die Strände Brasiliens sind fast ausschließlich feine, weiße Sandstrände und gehören deshalb zu den schönsten Stränden der Welt!
Vergessen Sie nicht, üblicherweise gehört zu einem Traumstrand auch die entsprechende Unterkunft. In Brasilien gibt es zwar oft besonders schöne Strände, nur an Unterkünften mangelt es dann. Nicht alle Strände verfügen über die notwendige touristische Infrastruktur, teilweise gibt es nur sehr einfache Unterkünfte, oder dann wieder auch nur besonders exklusive Hotels.
Somit ist es nicht immer ganz leicht, den richtigen Mittelweg zu finden. Mit einem Caipirinha in der Hand wird es Ihnen dann vielleicht doch etwas leichter fallen – Ihre Entscheidung zu treffen. Noch besser ist, Sie lassen sich einfach beraten!
Einige Badeorte mit wunderschönen Stränden.
Paraty liegt genau zwischen Rio de Janeiro und São Paulo und ist einer der beliebtesten Urlaubsorte für Brasilianer und Touristen aus aller Welt. Neben Traumstränden und idyllischen Inseln, ist auch die Stadt selbst ein wahres Prachtexemplar. Das Zentrum Paratys stammt aus der Kolonialzeit und besteht aus eleganten weißen Häusern. Die Flughäfen von Rio und São Paulo sind nur 3 Stunden entfernt. Perfekt für ein paar erholsame Strandtage.
Florianópolis ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Santa Catarina. Ein Teil der Stadt gehört zum Festland, der andere auf der Insel Ilha de Santa Catarina. Hier finden Sie neben traumhaften Stränden auch eine faszinierende Natur. Das Klima in Südbrasilien ist weniger anstrengend und die Region gehört zu den sichersten im ganzen Land.
Búzios liegt knapp 175 km östlich von Rio de Janeiro. Die kleine Stadt liegt auf einer vorspringenden Halbinsel und ist einer der lebendigsten Urlaubsorte in ganz Brasilien. Berühmt gemacht hat das einstige Fischerdorf Brigitte Bardot. Heute gilt Búzios als das brasilianische St. Tropez.
Fernando de Noronha mit seiner Inselgruppe befindet sich 350 Kilometer vor der brasilianischen Nordostküste. Wer einmal die Hochseeinsel mit ihrem kristallklaren Wasser, der atemberaubenden Unterwasserwelt und der einzigartigen tropischen Landschaft besucht hat, will dieses Paradies so schnell nicht wieder verlassen. Da die Flüge limitiert sind, wird es auch in der Hauptsaison nie zu voll.
Ilhabela, die "schöne Insel", liegt im brasilianischen Bundesstaat São Paulo. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und ein wahres Naturparadies. Unzählige Tier- und Pflanzenarten leben hier. 85% der Insel sind Naturschutzgebiet. Neben geführten Inseltouren, können Sie auf Ilhabela auch wunderbar tauchen und surfen.
Jericoacoara, der beliebte Urlaubsort, liegt im äußersten Nordosten Brasiliens, im Budeststaat Ceará. Umgeben von teils meterhohen Wanderdünen, können Sie hier alle erdenklichen Wassersportarten nachgehen oder einfach nur an einem der herrlichen Sandstrände faulenzen. Noch immer liegt hier etwas von dem Hippie-Flair in der Luft, der Jericoacoara einst bekannt gemacht hat.
Praia do Forte liegt im Bundesstaat Bahia, etwa 80km nördlich von Salvador, und zählt zu den schönsten Stränden Brasiliens. Kokospalmen, feiner Sand, ruhiges Meer und das gleichnamige malerische Dorf lassen Urlauberherzen höherschlagen. Ein großer Vorteil ist auch, Sie können Ihren Badeaufenthalt mit einem Aufenthalt in der Kolonialstadt Salvador da Bahia recht einfach kombinieren.
Rio de Janeiro - natürlich ist Rio immer einen Besuch wert. Ein Rio-Aufenthalt lässt sich natürlich auch mit einem Badeaufenthalt verbinden. Zwar haben Sie mit der Copacabana nicht wirklich einen ruhigen Strand, dafür gibt es hier viel zu sehen und zu erleben. Etwas ruhiger ist es dann schon am Ipanema-Strand, und noch ruhiger wird es am Strand des vornehmen Stadtteils Leblon. Je nachdem wo Sie wohnen, fast immer lassen sich die Strände zu Fuß ereichen.
Viel Spaß an einem der wunderschönen Strände von Brasilien!
Fast alle Städte Brasiliens weisen Reste aus der Kolonialzeit auf. Besonders stark ist die afro-brasilianische Kultur in der Region Bahia vertreten. Die Stadt Cachoeira, gerade mal 100 km von Salavdor da Bahia entfernt, stammt aus dem 16. Jahrhundert und war während des Zuckerrohrbooms die wirtschaftliche Hauptstadt Brasiliens. Hier können Sie barocke Bauten und die bekannteste Zigarrenfabrik des Landes besuchen.
Salvador da Bahia war die erste Hauptstadt von Brasilien und lange das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum des Landes. Auch heute zeugen noch über 300 Kirchen und Festungen aus dem 16. und 17. Jahrhundert von der Kolonialgeschichte.
Eine der ältesten Städte Brasiliens ist das seit 1982 zum UNESCO Weltkulturerbe gehörende Olinda bei Recife, das insbesondere mit seiner barocken Architektur überzeugt. Wenn Sie in Rio de Janeiro sind zahlt sich ein Abstecher nach Paraty aus. Knappe 250 km südöstlich von Rio de Janeiro finden Sie das versteckte Juwel an wunderschönen Stränden. In winkeligen kopfsteingepflasterten Gässchen können Sie die Kolonialbauten bewundern. Hier findet man vorwiegend kleine romantische Hotels. An die Zeit des Goldrauschs erinnert das auf fast 1.200 Meter Höhe liegende kleine Städtchen Ouro Preto, unweit von Belo Horizonte. Wegen ihrer barocken Altstadt ist es in der Welt einzigartig und einer der wichtigsten Touristenmagnete. Sie bummeln durch verwinkelte Gässchen und verlieren sich dabei in der Vergangenheit. Auch hier findet man eigentlich nur kleine charmante Hotels, die in das Stadtbild integriert sind.
Das historische Teatro Amazonas oder Opernhaus liegt im Herzen der Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas, mitten im größten Regenwaldgebiet Brasiliens. Hier findet jedes Jahr im April das “Festival Amazônas de Ópera“ (Amazonas Opern-Festival) statt.
Das architektonisch sehr reizvolle Gebäude, in dem 685 Zuschauer Platz finden, wurde während der “Belle Epoque“ im Stil der italienischen Renaissance errichtet. Dies war die Zeit, wo Manaus Unsummen durch den brasilianischen Gummi-Boom scheffelte. Ende 1884 begann dann ein Ingenieur- und Architektur-Büro aus Lissabon mit dem Bau. Der führende Architekt war der Italiener Celestial Sacardim, der für das im Renaissance-Stil geplante Gebäude eine Inneneinrichtung in modernster Technik jener Zeit, inklusive elektrischem Licht, vorsah.
Die Dachpfannen wurden aus dem Elsass importiert, aus Paris kamen die Möbel und Einrichtungen im Stil von Louis XV. Den Carrara-Marmor für die Treppen, Statuen und Säulen führte man aus Italien ein. Die Stahlwände wurden in England geordert. Das Theater hat 198 Lüster und Kronleuchter, 32 davon sind aus Murano-Glas. Der Bühnenvorhang mit seinem Gemälde stammt von Crispim do Amaral aus Paris. Die Kuppel des Gebäudes ist außen mit 36.000 Keramikkacheln bedeckt, die in den Farben der brasilianischen Nationalflagge bemalt sind. Das Opernhaus wurde am 31. Dezember 1896 eingeweiht. Die erste Aufführung erfolgte am 7. Januar 1897 mit der italienischen Oper “La Gioconda“, von Amilcare Ponchielli. Seither ist das Gebäude dreimal restauriert worden. Über acht Jahrzehnte nach der letzten Vorstellung konnte die Oper schließlich am 17. März 1990 mit Plácido Domingo und Marcia Haydée wiedereröffnet werden. Das Opernhaus wird im weltbekannten Film “Fitzcarraldo“ mit Klaus Kinski von dem deutschen Regisseur Werner Herzog (1982) groß herausgebracht.
All das sind Gründe, sich das Teatro Amazonas näher anzusehen, bevor Sie gleich ums Eck in den Amazonas-Regenwald eintauchen.
Die Bezeichnung “indigenus“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet “eingeboren“ oder “einheimisch“. Eine völkerrechtliche Definition des Begriffs “Indigene Gruppen“ wurde mit der Errichtung der United Nations Working Group on Indigenous Populations im Jahre 1982 entwickelt.
Etwa 735.000 Angehörige indigener Völker leben in Brasilien. Manche verfügen über eigene Territorien, andere leben in den Städten und einige leben noch heute in freiwilliger Isolation ohne Kontakt zur Außenwelt. Sie gehören etwa 235 unterschiedlichen Völkern und 170 Sprachgruppen an und sind in 24 der 27 Bundesstaaten Brasiliens zu finden. Von Seiten der Regierungsbehörde für die Indianer in Brasilien (FUNAI) werden zuweilen deutlich niedrigere Zahlen genannt. Doch viele Ureinwohner beginnen erst allmählich, sich zu ihrer Identität zu bekennen und machen von ihrem Recht auf Selbstidentifikation Gebrauch, das ihnen die "Konvention zu den Rechten indigener und in Stämmen lebender Völker Nr. 169" der International Labour Organisation ILO zuspricht. Brasilien hat die Konvention im Juli 1993 ratifiziert.
Indianer bewohnten in einer großen ethnischen Vielfalt das heutige Brasilien, lange bevor um 1500 die ersten Europäer dorthin kamen. Damals waren sie größtenteils Halbnomaden, die als Selbstversorger von der Jagd, dem Fischfang, dem Sammeln von Nahrung und dem Wanderfeldbau lebten. Die meisten der damals nach Schätzungen etwa 2000 unterschiedlichen Völker starben als Folge der europäischen Besiedlung, die Krankheiten, Mord und Sklaverei mit sich brachten, aus, andere gingen in der brasilianischen Mehrheitsbevölkerung auf. Von geschätzten vier bis sechs Millionen Menschen in prä-kolumbischer Zeit ging ihre Anzahl auf gerade etwa 100.000 im Jahre 1950 zurück.
Für Angehörige indigener Völker hat das Land sehr große Bedeutung. Oft bezeichnen sie es als ihre Mutter. Land gibt ihnen Wasser, Nahrung, einen Ort zum Leben. Ohne Land gibt es kein Leben. Die Verfassung Brasiliens von 1988 hat den indigenen Völkern das ursprüngliche Recht auf das traditionell von ihnen besiedelte Land zugesprochen. Sie sicherte ihnen ebenfalls das Respektieren ihrer sozialen Organisation, ihres Brauchtums, ihrer Sprachen, Glaubensvorstellungen und Traditionen zu. Derzeit gibt es in Brasilien 851 indigene Gebiete, von denen aber nur 325 offiziell registriert und damit unumstößlich anerkannt sind.
Es gelten etwa 67 Volksgruppen als sogenannte isolierte Völker. Isolierte Völker heißt nicht, wie oft gesagt wird, dass es sich um unkontaktierte Völker handelt. Vielmehr meiden sie aufgrund schlechter Erfahrungen den Kontakt mit den Weißen. Nicht immer war es nur die Gewalt, die den Indios zu schaffen machte, auch eingeschleppte Krankheiten stellen bis heute eine tödliche Gefahr da. Doch oft ist die Abstufung ungenau. Einige Völker leben in mehr oder weniger großen Gebieten im noch intakten Regenwald, zum Beispiel in den Grenzgebieten zwischen Brasilien, Bolivien, Peru und Kolumbien. Andere, wie die Awa, verstecken sich in den Resten des zerstörten Atlantischen Regenwalds an der dicht besiedelten Ostküste Brasiliens.
Nach der gängigsten Theorie liegt der Ursprung der indigenen Völker Brasiliens in Asien. Während der letzten Eiszeit vor etwa 30.000 bis 40.000 Jahren wanderten Menschen über die Beringstraße nach Nordamerika und besiedelten den Kontinent. Im Laufe der Zeit gelangten sie über den schmalen Landstreifen des heutigen Panama nach Südamerika, und auch nach Brasilien. Das Land wurde dabei vor ungefähr 10.000 Jahren erreicht. In Brasilien leben über 500.000 Indigene in 208 Völkern. Einige zahlenmäßig große Völker sind die Guaraní, die Kaingang, die Yanomami, die Terêna, die Kaiwá, die Ticuna und die Guajajára. Die Indigenen machen circa 0,25% der Gesamtbevölkerung aus.
Wie alle Menschen haben auch die indigenen Völker ihre eigene Kultur, eine uralte Kultur, die sich aus ihrem Umgang mit der sie umgebenden Natur und den ihnen begegnenden anderen Eingeborenen entwickelt hat. Eine Geschichte, die sich in erster Linie an der Natur, und ihrer persönlichen Anpassung an diese, orientiert hat. Sie hatten keine entwicklungstechnischen Ambitionen, dagegen verstanden sie es, in unvergleichlicher Harmonie mit ihrer Umwelt zu leben, von den Gaben der Natur zu profitieren, ohne ihr dadurch Schaden zuzufügen.
Wenn meine Kinder hungrig sind, gehe ich einfach in den Wald und finde ihnen etwas zu essen.
Brasiliens Regierung hat 690 Gebiete als indigene Territorien anerkannt, die gemeinsam etwa 13 Prozent der brasilianischen Landesfläche bedecken.
Der Amazonasregenwald, der sich über einen großen Teil des Nordwestens Brasiliens erstreckt und bis nach Kolumbien, Peru und in andere südamerikanische Länder reicht, ist der weltweit größte tropische Regenwald und für seine Artenvielfalt berühmt. Er wird von tausenden Flüssen durchzogen, zu denen auch der mächtige Amazonas gehört. Zu den Städten am Fluss, mit einer Architektur aus dem 19. Jahrhundert, der Zeit des Kautschuk-Booms, zählen Manaus und Belém.
Die ehemalige Kolonialstadt Paraty in Brasilien ist noch ein Geheimtipp. Einst machte der "Caminho do Ouro" die Stadt reich, dann geriet sie lange in Vergessenheit. Heute wird Paraty von Künstlern und Individualreisenden wiederbelebt.
Zur Mittagszeit sind die Straßen in Paratys historischer Altstadt fast menschenleer. Die dunklen Pflastersteine glühen in der Hitze und verirrte Besucher der Stadt versuchen eilig einen Weg aus der Innenstadt zu finden. Hier gibt die Stadt das Tempo vor. Die beschauliche Kolonialstadt Paraty zwischen den Großstädten Sao Paulo und Rio de Janeiro mahnt zur Muße.
Verlässt man die heiße Innenstadt, begibt sich weg von der Küste, gerade mal acht Kilometer ins Landesinnere, wird man vom angenehmen Schatten des Mata Atlântica begrüßt. Der Atlantische Regenwald erstreckt sich mehr als 99 000 Quadratkilometer an der Ostküste Brasiliens. 30 Meter hohe Bäume spenden Schatten. Hier tummeln sich Einheimische und Touristen, um Schutz vor der Sonne zu finden und die Wunder der Überbleibsel des Regenwalds zu bewundern. Rund 350 Wasserfälle und zahlreiche Flüsse findet man in der Region um Paraty. Dazu Orchideen, Faultiere und Affen.
Ein besonders erfrischendes Naturwunder versteckt sich im Wald hinter der Kapelle zu Penha. Der Cachoeira (Wasserfall) do Tobogã ist ein wahrer Publikumsmagnet. Auf einem riesigen Fels können Wagemutige wie auf einer Rutsche in den Fluss tauchen. Touristen rutschen erstmal im Sitzen, Könner (und meist Einheimische) nehmen fünf Meter Anlauf und schlittern den Fels im Stehen hinunter, bevor sie in einem natürlichen Staubecken landen.
Unmittelbar neben dem Cachoeira do Tobogã verläuft ein Stück des Dreh- und Angelpunkts der Geschichte Paratys: der Caminho do Ouro (sinngemäß Goldweg). Er ist seit Ende des 17. Jahrhunderts eng mit der Geschichte des Ortes verwoben. Lange vor der Kolonialzeit lebten Stämme der Tupi-Guarani Indianer an den Küsten Paratys. Um den dichten Urwald zu durchqueren, legten sie ein Netz von Wegen an. Einer führte von Paraty ins Hochland. Als Ende des 17. Jahrhunderts Gold und Edelsteine im heutigen Nachbarstaat Minas Gerais gefunden wurden, war der alte Indianerpfad der schnellste Transportweg von den Minen an den Hafen Paratys und von dort nach Rio de Janeiro. Der Caminho do Ouro machte Paraty reich.
Zahlreiche portugiesische Siedler folgten dem Ruf des Goldes und ließen sich auf der Suche nach Nuggets in Paraty nieder. Im 18. Jahrhundert wurden weltweit 1420 Tonnen Gold abgebaut, davon 840 Tonnen in Brasilien. Neben dem Goldabbau belebte auch der Sklavenhandel die Stadt. Afrikanische Sklaven bauten den alten Indianderpfad aus, um ihn für Ochsen und Karren zugänglich zu machen, arbeiteten in den Minen und wurden nach Sao Paulo weitergeschickt.
Doch die Periode des Wohlstands verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Der Caminho Novo, der Neue Weg, wurde gebaut – eine direkte und schnellere Verbindung zwischen Minas Gerais und Rio de Janeiro. Der Caminho do Ouro hatte ausgedient. Paraty geriet zunehmend in Vergessenheit. Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts belebte der Kaffeehandel den Caminho do Ouro, und damit auch Paraty noch einmal. Dann beschlossen Großgrundbesitzer eine Eisenbahnlinie zwischen Sao Paulo und Rio de Janeiro zu bauen. Paraty und der Caminho do Ouro verschwanden von der Bildfläche. Von 16 000 Einwohnern 1851 schrumpfte die Stadtbevölkerung auf rund 600 zum Ende des 19. Jahrhunderts. Paraty fiel in einen Dornröschenschlaf.
Der Bau der Straße von Rio nach Santos bedeutete den Wiederbeginn Paratys. 1970 schlugen Dutzende Arbeiter eine Schneise durch den dichten Regenwald und bauten eine Straße, die Rio und Santos verband. Von nun an zog auch in Paraty wieder Leben ein. Die Abgeschiedenheit, die in den fünfziger und sechziger Jahren viele Hippies und Künstler angezogen hatte, war vorbei. Leerstehende Kolonialbauten wurden restauriert, man eröffnete Restaurants und Galerien. Die alten Häuser wurden in Schuss gebracht, Gästehäuser und Hotels eröffnet. In alten Cachaça Destillerien polierte man die Anlagen auf.
Heute leben mehr als 37 000 Menschen in der Stadt. Von hier aus können Sie Schonerfahrten zu den atemberaubenden Stränden und Buchten entlang der Küste machen. In Jeeps können Sie die Wasserfälle und natürlichen Staubecken der Umgebung besuchen oder zu Fuß an Touren durch die denkmalgeschützte Altstadt teilnehmen. Auch die Cachaça-Destillerien öffnen Interessierten ihre Pforten. Sie informieren über die Herstellung des brasilianischen Zuckerrohrschnaps – mit anschließender Verkostung.
Der Karneval wurde von den Portugiesen wahrscheinlich schon im 17. Jh. nach Brasilien gebracht. Mit Sicherheit feierte man das Fest ausgelassen im Jahre 1723 unter der alten Bezeichnung „Entrudo“. Ursprünglich war der Karneval ein ausgelassenes und mitunter ausartendes Treiben, bei dem man sich mit Wasser, Puder, Kalk und allem, was gerade zur Verfügung stand, gegenseitig bespritzte und beschmutzte. Später wurden weniger aggressive Spielformen eingeführt wie das Bewerfen mit Konfetti und Papierschlangen.
Ab 1840 wurde der Karneval ein Fest des Bürgertums. Veranstaltungen in noblen Ballhäusern und die Entstehung von finanzkräftigen Karnevalsgesellschaften wurden zum Alltag. 1928 entstand in Rio de Janeiro die erste Sambaschule Mangueira. Bis heute ist der Karneval von der historischen Ambivalenz zwischen spontanem Volksfest und organisierter Bürgerveranstaltung geprägt. Beide Formen bestehen nebeneinander, vermischen sich und grenzen einander regional auch aus.
Seit Mitte des Jahrhunderts präsentiert sich der Karneval in Brasilien, besonders in Bahia und im Nordosten des Landes, jedoch verstärkt afrobrasilianisch und führte zu einer Wiederbelebung des populären Straßenkarnevals. Lediglich in Rio de Janeiro blieben der traditionelle Salon- und Clubkarneval, sowie die organisierten Umzüge der Sambaschulen, weiter dominierend. Ein formeller Stadtball wurde erstmals 1932 im Teatro Municipal eröffnet. Bis dahin gab es in Rio zur Karnevalszeit an die 100 Faschingsbälle. Rios Arbeiterklasse mochte – und mag – den Karneval vor allem wegen der Musik, des Tanzens und Trinkens.
Den ersten Karnevalsclub gründete der Portugiese José Nogueira Paredes. Seiner Idee war es, jedermann im Club dazu zu bringen, auf der Trommel denselben Rhythmus zu spielen, um so einen einheitlichen Klang zu erzeugen. Diese Technik wurde grundlegend für die „Bateria“ oder auch „Rhythmusgruppe“ der modernen Sambaschulen. Die Clubs der Arbeiter- und Mittelklasse heißen „Blocos, Ranchos oder Cordoes“ und spielten aus Europa stammende Balladen, die zum Teil immer noch beliebt sind. Im 19. Jh. hatten diese Clubs oft eine wohltätige oder, wie beim Clube dos Socialistas, eine rein politische Zielsetzung und waren auch außerhalb der Karnevalszeit aktiv. Im späten 19. Jh. nahmen erstmals Schwarze am Karneval teil.
Karneval und Rio, das gehört einfach zusammen. Wenn man von Karneval in Brasilien spricht, denken die meisten zuallererst an Rio, Samba und die berühmte Parade im Sambódromo. Rio zum Karneval ist eine einzige riesige Party. Es gibt, neben der Parade, Straßenfeste der Cariocas, kostenlose Livekonzerte und zahlreiche Kostümbälle.
Der Karneval in Salvador ist einer der größten Karnevals in Brasilien. Jedes Jahr kommen über 2 Millionen Besucher in die Stadt. Hier wird fast ausschließlich auf den Straßen der gefeiert.
Nach Rio uns Salvador lohnt sich ein Besuch beim Karneval in Recife und dem nahe gelegenen Olinda. Hier sollten Sie auf jeden Fall im Kostüm erscheinen. Getanzt wird zu unterschiedlichen Musikrichtungen von Samba, Forró, Maracatu und Frevo bis hin zu Mangue und Axé. Übrigens: Der Karneval in Olinda dauert 11 Tage!
Porto Seguro - zweitgrößter Karneval in Bahia. Vom Musikstil wie in Salvador, aber hier ist alles ein wenig billiger und ruhiger. Außerdem dauert der Karneval bis Samstag nach Aschermittwoch.
Florianópolis - hier gibt es den besten Karneval in Südbrasilien. Keine folkloristischen Kostüme wie im Norden, dafür treten örtliche Sambaschulen auf.
Der Karneval in São Paulo genießt nicht den besten Ruf. Viele Bewohner verlassen die Stadt sogar während der Zeit. Aber feiern kann man hier trotzdem ganz gut. Es gibt eine tolle Parade im Sambódromo, einige Straßenumzüge, Kostümbälle und zahlreiche Partys in Bars und Nachtclubs.
Auch außerhalb der Karnevals-Saison finden einige Veranstaltungen statt. Die berühmtesten sind der “Carnatal“ in Natal im Dezember, die “Recifolia“ in Recife im Oktober und die “Marafolia“ in São Luis, ebenfalls im Oktober.
Buchen Sie rechtzeitig, oft sind die Hotels bereits lange Zeit vor dem Karneval ausgebucht.
Wenn Sie eine Brasilien-Reise machen und auch die Tierwelt erleben möchten, dann gehört der Jaguar dazu. Eigentlich ist ein Blick auf ihn ein absolutes Muss für jeden Safarifreund und Tierliebhaber. Im Pantanal, mit etwa 230.000 km² Fläche fast genauso groß wie die Bundesrepublik Deutschland vor der Wiedervereinigung, werden Sie fündig.
Natürlich müssen Sie nicht das ganze Pantanal absuchen. Sie fliegen einfach nach Cuiaba, von dort geht es am Landweg nach Pocone und von dort auf der Transpantaneira ins Gebiet der gefleckten Großkatze, nach Jofre. Hier ist auch der Endpunkt der Transpantaneira. Nun sind Sie im Irgendwo gelandet. Schon alleine bei der Anreise können Sie mit etwas Glück Tiere wie z.B. Kaimane, Wasserschweine (Capivaras) und Jabiru-Störche sehen.
Sie sollten sich vier Tage und drei Nächte in einer Lodge aufhalten. Die Unterkünfte sind entsprechend der Abgeschiedenheit rustikal und einfach. Aber das Hauptaugenmerk liegt ja an der Natur und dem Jaguar.
Bei Tagesausflügen erkunden Sie das Gebiet, um den freilebenden Jaguar aufzuspüren. Die Erfolgsquote liegt bei etwa 70%, jedoch ohne Garantie. Auf mehreren Bootsausflügen im Gebiet des Rio Cuiabá, Rio Tres Irmãos, Rio São Lourenço und Rio Piquiri, sind Sie unterwegs. In einem der größten Sumpfgebiete weltweit haben Sie gute Chancen, die gefleckte Großkatze in ihrer natürlichen Heimat zu erleben. Dabei können Sie auch viele andere hier heimische Tiere beobachten, wie Vögel, Kaimane, Wasserschweine, Ameisenbären oder sogar den scheuen Tapir und Riesenotter. Oft hält sich der Jaguar an den Ufern der Flüsse auf. Sehen Sie eine aufgeräumte Stelle nahe zum Ufer, dann sind vermutlich die sauberkeitsfanatischen Raubkatzen nicht weit. Kamera bereithalten!
Die besten Möglichkeiten bestehen in den Monaten Juni bis Oktober, mit etwas Glück auch noch bis Ende November.
Steckbrief: sein Gewicht liegt zwischen 35 und 90 kg bei den weiblichen Exemplaren, die in der Regel leichter sind als die männlichen (55 bis 158 kg). Das Tier besitzt einen robusten, kompakten und muskulösen Körper. Seine Gesamtlänge kann zwischen 1,70 und 2,40 Metern variieren, auf seinen Schwanz entfallen etwa 52 bis 66 Zentimeter seiner Körperlänge. Ihre Lebensdauer ist 10 bis 22 Jahre. Der Jaguar ist Einzelgänger.
Jaguar-Babys kommen nach etwa 100 Tagen Tragezeit zur Welt. Normalerweise sind es 1-4 Jungtiere, die ca. 700-900 g wiegen. Nach gut zwei Wochen öffnen sie ihre Augen und bleiben für 1-2 Jahre bei ihren Eltern.
Der Jaguar liebt das Wasser. Jaguare schwimmen regelmäßig, um sich abzukühlen oder auf Beutejagd zu gehen. Sie werden zudem immer wieder dabei beobachtet, wie sie mit ihrem Schwanz „fischen“. Sie tauchen ihn kurz ins Wasser oder streifen mit ihm über die Wasseroberfläche. Das lockt hungrige Fische an. Wer vor einem Jaguar fliehen will, hat es nicht leicht. Das Wasser bietet keinen Schutz. Obwohl er recht schwer und massig ist, kann die Katze außerdem auf Bäume klettern. In der Regel hat es der Jaguar aber nicht auf Menschen abgesehen. Er greift nur dann an, wenn er sich in die Enge getrieben und bedroht fühlt. Es ist eher anders herum: Der Mensch ist eine viel größere Bedrohung für den Jaguar.
Der Jaguar hat "Zähne aus Stahl", und hat somit das stärkste Gebiss aller Katzen. Er kann sogar Schildkrötenpanzer problemlos aufknacken.
Sind Sie bereit für eine Begegnung mit dem Jaguar!? Es könnte Ihr "Naturerlebnis" werden.
Caipirinha, der wohl berühmteste Cocktail der Welt, wurde oft kopiert, aber selten erreicht! Neben seiner frischen Fruchtigkeit besticht er nicht zuletzt durch seine Einfachheit. Der Name stammt im Übrigen von dem brasilianischen „caipira“ (Hinterwäldler) ab.
Crushed Ice oder Eiswürfel? Brauner Zucker oder weißer Zucker?
Hier finden Sie die Antworten
Give me sugar, baby!
Für das Original Caipirinha Rezept wird weißer, raffinierter Zucker verwendet
Give me Schnaps, baby!
Den richtigen Cachaça Schnaps bekommen Sie heute fast überall.
Give me Limetten, boy!
Nehmen Sie soweit möglich unbehandelte Limetten. So wie die Brasilianer in Scheiben schneiden.
Give me Eiswürfel, boy!
Soweit möglich größere Eiswürfel nehmen und nicht Crushed Ice.
Und nun die Zubereitung
pro Glas:
• ca. 6-8cl Cachaça
• 1,5 Tl weißer Rohrzucker
• ein Glas voller Eiswürfel
• 1 Limette
SAUDE und viel Spaß!
Als einstige Hauptstadt und ehemaliger größter Sklavenhandelsplatz der Welt bietet die Stadt eine unvergleichliche Mischung aus kolonialer Geschichte und afro-brasilianischer Kultur. Der afrikanische Einfluss ist auf den Straßen, mit der mystischen Religion Candomblé, dem Kampftanz Capoeira und den mobilen Küchen der Baianas, allgegenwärtig.
Fast fünf Millionen afrikanische Sklaven wurden nach Salvador verschleppt, und hier schlägt immer noch das schwarze Herz Brasiliens. Das wird Ihnen bereits nach kurzer Zeit klar. Ein Bummel durch den Mercado Modelo, den Markt für Kunsthandwerk am Hafen, führt anschaulich vor Augen, wie stark die afrikanischen Wurzeln Salvadors sind. Sogar die Küche hat starke afrikanische Einflüsse. Wie süß, scharf, farbig und bunt Salvadors Regionalküche ist, können Sie in vielen Restaurants erfahren. Die Spezialität: Moquecas, ein Fisch- oder Meeresfrüchteeintopf mit Tomaten, Paprika und Koriander, der in Kokosmilch und Palmöl gekocht wird.
Die Einheimischen stehen jedoch vor allem vor den Straßenständen der berühmten Baianas Schlange. In ihren traditionellen, weißen Kleidern und bunten Kopftüchern bieten sie auf fast allen öffentlichen Plätzen und an Straßenecken Acarajé an, in Palmöl gebackene Fleisch-Teigbällchen, die mit scharfer Chilisauce und Nusscreme bestrichen werden. Seinen Ursprung hat das Gericht in Westafrika, wo die Teigbällchen auch heute noch auf der Speisekarte stehen.
Wenn Sie tagsüber auf der Praça da Sé oder dem beliebten Platz Terreiro de Jesus einer der zahlreichen Capoeira-Gruppen zuschauen, dann wird schnell klar, dass Musik aus Salvador vor allem auch afrikanische Musik ist. Eigentlich ist hier in Salvador alles Musik. Weltberühmte Sänger wie Gilberto Gil, Caetano Veloso, Carlinhos Brown und natürlich Olodum, die international renommierte Trommel- und Percussiongruppe, kommen alle aus Salvador.
Bevor Sie einige Tage an den schönen Stränden von Bahia verbringen, unbedingt zwei Tage und Nächte für Salvador einplanen. Eigentlich ist es ein Muss für jeden Brasilien-Reisenden.
Tapire, sehen aus wie hochbeinige Schweine, sind aber verwandt mit Nashorn und Pferd. Tapire gehören zu den überlebenden Urtieren unseres Planeten, denn ihre Vorfahren streiften schon vor rund 40 Millionen Jahren durch die Urwälder und haben sich in all dieser Zeit kaum verändert.
Folgende Arten findet man:
51 Primaten, 750 Reptilien, 921 Amphibien, 3.000 Süßwasserfische, 55.000 Blütenpflanzen, über 2.500 Baumarten
Somit ist Brasilien das artenreichste Land der Erde. Durch immense Abholzung sind viele dieser Arten vom Aussterben bedroht. Die konzentrierteste Waldfläche bietet der tropische Regenwald des Amazonasgebietes.
Das Tierreich Brasiliens weist eine unvorstellbare Artenvielfalt auf. Faszinierende Vogelarten wie der Tukan, Kolibri oder Papagei teilen sich den Luftraum mit extrem vielen Schmetterlingsarten und Insekten. Elegante Großkatzen wie der Puma oder Jaguar, auch kleinere Wildkatzen, jagen beispielsweise kleinere Affen, Faultiere, Gürteltiere, Capybaras oder den Ameisenbär. Zu den größeren Säugetieren zählt der Tapir. Die gewaltige Anakonda ist sogar in der Lage, sich einen Kaiman einzuverleiben. Die im Wasser lebenden Säugetiere Riesenotter, Seekuh und Flussdelfin teilen sich ihr Reich mit unzähligen Fischarten. Darunter ist auch der berüchtigte Piranha. Selbst der 800 Volt starke Zitteraal ist hier zuhause. Als Welterbestätte zählt der Ernas-Nationalpark, welcher viele Tierarten beherbergt, die unter Naturschutz gestellt wurden. Insgesamt gibt es 62 solcher Parks.
Die Iguazú-Wasserfälle bestehen aus 20 größeren sowie 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern. Einige sind bis zu 82 Meter hoch, der Großteil 64 Meter. Die Wassermenge an den Fällen schwankt von 1500 m³/s bis über 7000 m³/s. Das umgangssprachlich Garganta del Diablo (spanisch) beziehungsweise Garganta do Diabo (portugiesisch) oder „Teufelsschlund“ genannte Wasserfallsystem ist eine U-förmige, 150 Meter breite und 700 Meter lange Schlucht. Da die meisten Fälle in Argentinien liegen, ist der größere Panoramablick von der brasilianischen Seite aus möglich. Die Fälle sind durch mehrere größere und kleinere Inseln voneinander getrennt. Von den 2.700 Meter Ausdehnung fließt über ungefähr 900 Meter kein Wasser. Die Fälle liegen sowohl im argentinischen Nationalpark Iguazú als auch im brasilianischen Nationalpark Iguaçu. Diese wurden 1984 (Argentinien) und 1986 (Brasilien) zum UNESCO-Welterbe ernannt.
Der Name Iguazú hat seinen Ursprung aus den guaranischen Wörtern y für Wasser und guasu für groß. Als erster Europäer entdeckte der spanische Conquistador Álvar Núñez Cabeza de Vaca die Fälle; einer auf der argentinischen Seite ist nach ihm benannt.