Argentinien
Carlos Gardel, der heutige Tangokönig; Steaks, die über den Tellerrand ragen und eine Tierwelt in atemberaubender Landschaft. Genießen Sie gastronomische Vielfalt und machen Sie eine Reise durch die verschiedensten Länder - am Ende landen Sie doch immer wieder in Argentinien.
Argentinien ist ein Land zwischen Tropen und Südpol. Zehnmal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland und somit zweitgrößtes Land Südamerikas. Im Norden erleben Sie den undurchdringlichen Tropenwald mit reicher Fauna und Flora. Das Naturschauspiel der Iguassu-Wasserfälle im Dreiländereck zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay ist weltbekannt. In der Provinz Misiones befinden sich 11 der ursprünglich 15 Jesuiten-Missionen (Reduktionen), davon wurden 4 in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Und last, but not least, Buenos Aires, die pulsierende Hauptstadt des Tangos am Rio de la Plata. Bummeln Sie durch den Stadtteil San Telmo und entdecken Sie den weltbekannten Antiquitätenmarkt. Hier scheint die Zeit stillzustehen.Vergessen Sie auch nicht das Opernhaus und den Stadtteil La Boca zu besuchen. Wenn Sie den Frühling und den Frühsommer lieben, dann kommen Sie jetzt.
Von San Antonio de Areco, gerade nur 113 km von Buenos Ares entfernt, wohnen Sie einige Nächte auf einem Landgut und erleben die Rinderherden in der endlosen Weite der Pampa, Gauchos und Lagerfeuerromantik mit dem berühmten Mate-Tee. Ein Aufenthalt. der bleibende Eindrücke hinterlässt.
Besuchen Sie Salta, erbaut im 16 Jhdt., mit seinen Kolonialbauten und der Kathedrale. Danach fahren Sie mit dem Mietwagen nach Mendoza und lernen dabei einen faszinierenden Teil Argentiniens kennen. Fruchtbare Täler, koloniale Städte, eine Kakteenlandschaft, Wüsten, Lagunen, Schluchten, großartige Nationalparks und die immer gegenwärtige Andenkette prägen Argentinien. Ein Naturschauspiel der besonderen Art ist auch die Halbinsel Isla Valdez.
In Mendoza genießen Sie die besten Weine, wie z.B. den Malbec auf einem Weingut und lassen Ihren Blick über das weltberühmte Weinanbaugenbiet und die dahinter liegenden Anden schweifen.
Anconcagua, der König der Berge und Ziel vieler Bergsteiger, mit seinen 7.000 m höchster Berg der Kordilleren. Patagonien und der Moreno Gletscher mit einer Eisfront von 30 km sind ein atemberaubendes Naturschauspiel. Tierra del Fuego, Feuerland, ein Naturrefugium im Süden des Planeten Erde: Feuerroter Horizont, ein unvorstellbarer Vogelreichtum am kristallklaren Beagle-Kanal und die südlichste Stadt der Welt: Ushuaia, als Tor zum Südpol.
In Argentinien heißt das Grillen „Asado“ und gehört zum festen Bestandteil der Gauchokultur. Es wird keine Feier ausgelassen, um dieser Tradition nachzukommen. Jedes Familienoberhaupt hat sein eigenes Geheimnis für ein gelungenes Asado. Es wird von Generation zu Generation weitergegeben und am Ende jedes Asados mit einem Applaus für den Asador (Grillmeister) honoriert.
Feuer macht man aber auch in der Wildnis um sich zu wärmen oder für einen stärkenden Mate-Tee. Bevor es dann wieder weitergeht.
Bei einem Aufenthalt in der Pampa können Sie sie Lagerfeuer-Romantik hautnah erleben.
Der Mate-Strauch, oft auch Mate-Baum genannt, gehört zur Gattung der Stechpalmen und ist bis heute in Südamerika beheimatet. Der spanische Name „Yerba“ bedeutet übersetzt „Kraut“.
Wissenschaftlich klassifiziert wurde Mate von einem Schweizer Botaniker namens Moses Bertoni, der 1895 nach Paraguay kam. Streng genommen ist Mate eigentlich der Name des speziellen Trinkgefäßes, aus dem der Tee traditioneller Weise getrunken wurde. Heutzutage ist damit aber ausschließlich der Aufguss der Blätter des Mate-Strauchs gemeint.
Als Entdecker oder, wenn man so will, als Erfinder des Mate Tees gelten die Guarani. Dieser Indianerstamm lebte in Gebieten, die heute zu den Ländern Uruguay, Brasilien, Argentinien, Bolivien und Paraguay gehören.
Das Volk der Guarani gibt es bis heute, ihre Sprache ist in Paraguay sogar als zweite Amtssprache anerkannt. Sie gehören zu den Ureinwohnern Südamerikas, die als erste Kontakt zu den europäischen Eroberern und Einwanderern hatten. Wohl mit ein Grund, warum der Mate-Tee längst auch bei uns weit verbreitet und bekannt ist.
Die Heimat des Mate-Strauches bildet bis heute der Urwald des so genannten Paraná-Beckens. Um den Bedarf an Mate-Tee zu stillen, hat man kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts Mate-Strauch-Plantagen angelegt, unter anderem auch in Argentinien.
Woher kommt die ungebrochene Faszination an Mate-Tee? Das intensiv grüne Getränk ist so anregend wie Kaffee, man bekommt aber kein Bauchgrimmen oder zittrige Hände! Das im Mate-Tee enthaltene Koffein wird sanfter als im Kaffee an den Körper abgegeben, wirkt nicht nur stimulierend, sondern auch leistungssteigernd sowie hungerdämpfend. Mate-Tee versetzt den Körper in einen „angenehmen, nicht unruhigen Zustand, der adrenalinbetont ist. Hungergefühle werden in einem solchen Zustand nicht oder weniger intensiv verspürt.“ So ist es auch das Getränk der Gauchos geworden.
In Ländern wie Argentinien gibt es keine geschäftliche Besprechung, bei der nicht die Kalebasse mit Mate Tee die Runde macht. Für Studenten ist Yerba Mate schon immer Kultgetränk gewesen, das die letzten Powerreserven freisetzt. Zudem ist Mate -Tee preiswert und viele Male wieder aufgießbar.
So, und wie macht man nun eigentlich den Mate-Tee?
Die richtige Zubereitung des Mate Tees ist eine kleine Wissenschaft für sich. Um vollen Genuss und Wirkung zu erhalten, sollte die traditionelle Art und Weise gewählt werden.
Im ersten Schritt wird die Kalebasse (als Kalebasse wird das ausgehöhlte und getrocknete Stielende eines Flaschenkürbisses bezeichnet) mit den Blättern des Mate Strauchs gefüllt. Nun die Blätter leicht mit Wasser anfeuchten, an den Rand der Kalebasse drücken und die Blätter eine Weile durchziehen lassen.
Anschließend wird der Mate Tee mit rund 95 Grad heißem Wasser aufgefüllt. Hier ist es wichtig, den Tee nicht einfach in die Kalebasse zu füllen. Er fließt langsam an der Bomilla (Trinkröhrchen) entlang in das Gefäß. Danach – genießen. Den Mate Tee richtig zuzubereiten kann mit den richtigen Materialen sehr einfach sein.
Mate Tee können Sie auch kalt genießen. In Südamerika gibt es eine weitere äußerst beliebte Form des Mate Tee: Tereré. So wird das Aufgussgetränk genannt, wenn es mit Eiswasser aufgegossen wird. Insbesondere in den heißen Sommermonaten löst der Tereré als Volksgetränk den heißen Mate Tee ab. Die Dosierung der eingefüllten Blätter des Mate-Strauches ist gleich wie beim heißen Genuss.
Je nachdem, der Winter oder Sommer kann kommen - mit dem Mate-Tee haben Sie ein erfrischendes und gesundes Getränk!
Von hier aus hat sich die Stadt zu einer Weltmetropole entwickelt.
Folgen Sie der mythischen Ruta 40, wahrscheinlich die schönste Landschaft, die Argentinien zu bieten hat. Diese Strecke durchquert Weinberge, hochgelegenes Wüstenland, große Salzflächen, turmartige Bergketten und leuchtend rote Täler. Kleine Kolonialstädte mit ihren Plazas sind dann der Kontrast dazu. Die alte Pionierstraße, die entlang des Ostrandes der Anden führt, wurde zum Synonym für den Aufbruch in unbekannte Gefilde, für Abenteuer und Freiheit.
In sieben Tagen, gegebenenfalls auch weniger, fahren Sie von Nord nach Süd oder umgekehrt, und erleben eine unvergleichbar schöne und abwechslungsreiche Landschaft.
Entweder Sie beginnen diese Tour in Salta oder auch in Mendoza.
1.Tag: von Mendoza nach Barreal (250km, 63km auf unbefestigten Straßen, 4 Stunden Fahrt). Heute wartet eine spektakuläre Fahrt von Mendoza nach Barreal auf Sie. Zuerst geht es hinauf über Potrerillos nach Uspallata, das malerisch in einem großen offenen Tal auf dem Weg zum Aconcagua National Park liegt. Dann fahren Sie auf der Schotterstraße entlang des Mercedario Massivs zu dem kleinen Sommerdorf Barreal.
2.Tag: von Barreal nach Villa Union (388km, 123km auf unbefestigten Straßen, 7 Stunden Fahrt). Heute fahren Sie bis nach Villa Unión. Der größte Teil der Straße ist asphaltiert. Man sollte früh am Morgen starten, sodass man am frühen Nachmittag zum Mondtal gelangt. So haben Sie genug Zeit, um den Ischigualasto National Park zu besuchen und dann von dort aus noch 100km weiter bis Villa Unión zu fahren.
3.Tag: Von Villa Union nach Belen (340km, 90km auf unbefestigten Straßen, 6 Stunden Fahrt). Am Morgen sollten Sie einen Besuch im Talampaya National Park einplanen. Sie werden dort die bizarren roten Felsformationen bewundern können. Nach dem Besuch am Morgen nehmen sie den Weg über die Cuesta de Miranda hinauf nach Chilecito. Dieser kurvenreiche Aufstieg soll einer der erstaunlichsten Passübergänge in Argentinien sein. Von Chilecito geht es weiter Richtung Belen. Sie durchqueren eine eher unspektakuläre Landschaft, dann folgt ein langer gerader Weg, ca. 200km. Diese Straße ist in gutem Zustand und wenig befahren.
4.Tag: Von Belen nach Cafayate (270km, 40km auf unbefestigten Straßen, 4 Stunden Fahrt). Heute geht es weiter auf der Ruta 40 Richtung Cafayate. Die Straße ist in gutem Zustand. Auch die 30km auf einer Schotterstraße sind gut zu befahren. Ein Tip ist, die Ruinen der Quilmes Indianer im Ort Quilmes zu besichtigen.
5.Tag: Heute machen Sie einmal nichts. Nach einem Morgenspaziergang in Cafayate haben Sie die Möglichkeit zur Quebrada de las Conchas (Tal der Shellmuscheln) zu fahren. Am Nachmittag sind die Lichtverhältnisse eindrucksvoller. Man fährt 46km die Ruta 68 Richtung Salta hinauf zu der Garganta del Diablo (Teufelsschlucht). Dann fahren Sie wieder zurück in Richtung Cafayate. Sie haben genügend Zeit das Tal mit unglaublich leuchtend roten Felsenfiguren ausgiebig zu fotografieren. Der Sonnenuntergang in Las Dunas ist ein einmaliges Erlebnis. Ein gemütlicher Tag!
6.Tag: Von Cafayate nach Molinos (112km auf befestigten und unbefestigten Straßen, 3.30 Stunden Fahrt). Nach dem Frühstück geht es weiter auf der Ruta 40 hinauf in das Tal der Calchaquíes. Die Fahrtstrecke ist relativ kurz, aber sie führt meistens über Schotterstraßen mit vielen Fotostopps und deshalb sollten Sie etwa 4 Stunden Fahrtzeit einplanen. Zuerst kommt man durch die Schlucht der Pfeile, wo das horizontale Felsstratum durch Druck der Natur senkrecht nach oben gedrückt wurde und wie Pfeile gegen den Himmel ragt. Ankunft in Molinos, wo Sie eine hübsche alte Kirche besuchen können. Die Innendächer der Kirchen werden hier mit Kakteenholz verziert.
7.Tag: Von Molinos nach Salta, über Cachi (200km auf befestigten und unbefestigten Straßen, 6 Stunden Fahrt). Am Morgen geht es weiter auf der Ruta 40 in Richtung Norden bis nach Cachi. Die Bewohner dieser Gegend befassen sich mit Landwirtschaft und Ziegenzucht. Es werden verschiedene Produkte angebaut, vorherrschend ist jedoch der Anbau von Paprikaschoten. Zur Erntezeit, wenn sie dann zum Trocknen ausgelegt werden, bilden sie riesengroße rote Teppiche. Außerdem wird Ziegenwolle wie auch Lamawolle in Handwebereien verarbeitet und es werden schöne Wollartikel wie die berühmten Ponchos hergestellt. Am späten Nachmittag sind Sie dann in Salta.
Wenn Sie möchten, stehen Ihnen unvergessliche Tage bevor!
Vor allem im südamerikanischen Frühsommer, wenn die lilafarbenen Jacarandas blühen, dann ist Buenos Aires eine wahre Pracht. Es ist noch nicht zu heiß, die Straßencafes haben bereits Saison und die Stadt ist voller Leben!
Das Teatro Colón wurde von den Architekten Francisco Tamburini, Víctor Meano und Jules Dormal entworfen und zwischen 1889 und 1908 erbaut. Es hat eine überbaute Fläche von 37.884 Quadratmetern auf sieben Stockwerken und verfügt über 2500 Sitz- und 1000 Stehplätze. Der Stil vereint Elemente der italienischen Renaissance mit Elementen aus der griechischen Klassik. Die Liste der Künstler, die in dem auch städtebaulich imposanten Bau aufgetreten sind, liest sich wie das Who is Who der Ballet- und Musikwelt der vergangenen 100 Jahre: Igor Strawinsky, Richard Strauss, Arthur Honegger, Enrico Caruso, Arturo Toscanini, Maria Callas, Arthur Rubinstein, Wilhelm Furtwängler, Mstislav Rostropovich, Rudolf Nurejew und und.
Unzählige Legenden ranken sich um das Theater, das Argentiniens ganzer Stolz ist. Aber auch ohne die Geschichten kommen Besucher aus dem Staunen nicht heraus. Nach dem Vorbild europäischer, vor allem französischer und italienischer Opernhäuser erbaut, sollte das Haus alle anderen Musiktheater der Welt übertreffen.
Das 1908 fertig gestellte Haus zeugt von dem sagenhaften Reichtum des Landes zu Beginn des 20. Jahrhunderts, der sich auf Rindfleisch- und Getreideexporte sowie Können und Fleiß seiner aus Italien und vielen anderen europäischen Nationen eingewanderten Bürger gründete. Der etwa 1950 einsetzende mal schleichende, mal rasende Niedergang des Landes stürzte nicht nur Millionen Menschen in die Armut, er setzte auch dem Opernhaus arg zu.
Vor etwa 12 Jahren wurde endgültig mit den Restaurierungsarbeiteten begonnen. Zeitweise waren mehr als 1300 Handwerker und Künstler gleichzeitig in dem Riesenbau tätig, trugen Farbschichten ab, befreiten Fresken von Patina, legten Blattgold neu auf, polierten italienischen Marmor, polsterten und schliffen Parkettböden ab. "Oberste Priorität hatte dabei immer, nichts zu tun, was die Akustik verändern könnte".
Ob dieses Ziel erreicht wurde, davon können Sie sich jetzt einen Eindruck verschaffen.
Neben Aufführungen können Sie natürlich auch das Opernhaus täglich außer Montag am Vormittag und Nachmittag besichtigen.
Wenn man von Argentinien spricht, fällt unweigerlich das Wort Steak, danach kommt der Rotwein und dann der Tango. Ja, so ist Argentinien, aber nicht nur so. Nirgends sonst zeigt sich der Einfluss der verschiedenen Einwanderergruppen so deutlich wie in der argentinischen Küche.
Beste sizilianische Pasta, hausgemachte tallarines (Bandnudeln) und die aus Kartoffelteig gekneteten ñoquis (in Italien heißen sie Gnocchi) wetteifern mit Pizzas in allen Varianten. Am besten schmeckt die auf der heißen Steinplatte gebackene pizza a la piedra.
Der arabischen Tradition, die sich teils über Spanien, teils direkt über Einwanderer aus Syrien und Libanon vor allem im Nordwesten Argentiniens ausbreitete, entstammen vor allem Süßigkeiten, aber auch Gerichte wie pollo al taratur, Huhn mit einer Paste aus Sesam und Mandeln.
Guisos (Eintöpfe) erinnern an die spanischen Großmütter. Und schließlich lassen die Namen zahlreicher Vor- und Nachspeisen, wie etwa ensalada rusa (Kartoffelsalat mit Mayonnaise), fiambre alemán (salzige Pfannkuchen mit grünem Salat, Käse und Schinken belegt) oder leberwurst und strudel, die sogar ihren Namen behalten durften, die Geschichte der Einwanderer aus Weißrussland und Deutschland anklingen. Maisgerichte sind hauptsächlich im Nordwesten des Landes zu bekommen, wo heute noch Teile der Bevölkerung indianischen Ursprungs sind.
Schon Lust auf eine gastronomische Reise nach Argentinien bekommen. Aber jetzt kommt es erst, das klassische Abendessen in Argentinien. Es besteht aus einem saftigen Filet- oder Rumpsteak mit Salat, und dazu ein gutes Glas vino tinto.
Argentinier essen für mitteleuropäische Verhältnisse ausgesprochen spät zu Abend. Vor 21 Uhr bekommt man kaum etwas. Ein komplettes Abendessen beginnt mit einer entrada (Vorspeise). Der Hauptgang, der plato principal, enthält dann entweder ein Fleisch-, Fisch- oder Geflügelgericht oder Pasta. Der Salat dazu, die ensalada, muss oft extra geordert werden, genau wie die guarniciones (Beilagen). Das können papas fritas (Pommes frites), papas naturales (Salzkartoffeln) oder die erst vor kurzem wiederentdeckten papas andinas sein (kleine Andenkartoffeln, wie sie von den Inkas geerntet wurden). Brot bringt der Kellner unaufgefordert gleich zu Anfang. Eine Spezialität, für die man etwas Zeit mitbringen sollte, ist die parrillada criolla, eine am offenen Holzkohlefeuer zubereitete Platte mit Fleisch, Würsten, Kalbsbries, Nieren und anderen Innereien. Die Grillplatte wird oft auf einem kleinen Ofen serviert, der die Stücke warm hält. Zum Nachtisch gibt es häufig queso y dulce oder hausgemachten flan (Karamellpudding) mit dulce de leche oder einfach nur ein helado (Eis) oder ensalada de frutas (Obstsalat).
Mittags bevorzugen Argentinier leichtere Mahlzeiten, etwa ein bife con ensalada mixta (Steak und Salat mit Tomate) oder eine tortilla, die spanische Variante des Kartoffelomeletts, oder milanesas (dünne Schnitzel) oder Hamburger auf Steakbasis, lomitos, oder einfach tostadas de jamón y queso (Toast mit Schinken und Käse).
Das traditionelle Getränk zum Essen ist Wein. Aber auch Bier wird zum Essen gereicht. Nach natürlichen Fruchtsäften wird man fast immer vergeblich fragen, dann eher noch Mineralwasser.
Und nun noch einige Tips als Apetitanreger - was man so alles in den argentinischen Küchen bekommt:
alfajor - zwei mit Schokolade oder Puderzucker belegte Kekshälften, die eine Schicht dulce de leche einbetten
arroz con leche - Milchreis
bife de chorizo - Rumpsteak, Rippensteak ohne Knochen
budín de pan - Brotpudding, mit Milch, Eiern und Rosinen zubereitet
carbonada - Eintopf aus Kürbis, jungen Maiskolben, getrockneten oder frischen Pfirsichen und Fleisch
dulce de leche - hellbraune, ziemlich süße Karamellcreme, die u. a. als Brotaufstrich sehr beliebt ist
empanadas -Teigtaschen, mit Hackfleisch (de carne), Mais (de choclo) oder Schinken und Käse (de jamón y queso) gefüllt
facturas - süße Gebäckstückchen zum Frühstück oder zum Nachmittagsmate oder -kaffee, von Berlinern (bolas de fraile) bis zu Croissants (medialunas)
humita - gemahlener Mais, oft in Maisblätter eingebunden serviert
locro - Mais, Kürbis, Fleisch und Schweinepfoten in dicker Eintopfsuppe
matambre arrollado - Rollbraten aus Rinderzwerchfell mit eingerolltem Gemüse und Ei. Der Name des flachen Fleischstücks (mata hambre: „Hungerkiller“) entstand, als die Gauchos beim Schlachten diesen Teil des Rinds in kochendem Wasser schnell als Imbiss zubereiteten, während die dickeren Fleischteile langsam auf dem Grill garten
mazamorra - mit Zitronensaft angemachter Maisbrei
puchero - Eintopf in klarer Brühe mit Gemüse und Rindfleisch
queso y dulce - eine Scheibe Gouda, die mit einem gleich großen Stück festen Quitten- oder Süßkartoffelgelees belegt wird
tamales - Maismehlgericht aus dem indianischen Nordwesten, wie humita in Maisblätter gewickelt, aber mit Hack, gekochtem Ei und Rosinen
Appetit bekommne - dann nichts wie hin, nach Argentinien!
Machen Sie von Buenos Aires aus einen Tagesausflug nach San Antonio de Areco. Noch besser, nehmen Sie sich Zeit und verbringen Sie ein bis zwei Nächte in einer der Estancias unweit von San Antonio de Areco.
Sie sind hier im Gaucho-Land - im Städtechen San Antonio de Areco haben sich 1870 irrische, kroatische, spanische und italienische Einwanderer niedergelassen. Bei einem Rundgang halten Sie an Arecos Plaza Ruiz de Arellano, die nach dem Estanciero benannt ist (Ranch-Besitzer), der die Stadt 1728 gründete. Besuchen Sie auch El Puente Viejo (Alte Brücke) über den Rio Areco. Die ehemalige Mautstelle wurde 1857 erbaut und ist heute eine Fußgängerbrücke.
Besuchen Sie das Museo Taller Draghi, ein kleines Museum, das einen argentinischen Silberschmiedekunststil namens platería criolla zeigt. Freuen Sie sich auf Exponate mit kunstvollen Gaucho-Teilen wie Messern, Steigbügeln und Gürtelschnallen.
Das Gaucho-Thema hört einfach nicht auf - besuchen Sie das Museo Gaúchesco Ricardo Güiraldes, benannt nach dem Schriftsteller und Viehzüchter, der 1926 den Roman Don Segundo Sombra schrieb und dadurch international bekannt wurde. Im Inneren erhalten Sie Einblicke in die Entwicklung der Gaucho-Kultur und erfahren mehr über den Romancier der in Paris starb und in San Antonio de Areco begraben ist.
Erleben Sie eine Fiesta Gaucha auf einer der nahe zum Städtchen liegenden Estancias. Genießen Sie die herzhafte argentinische Küche bei Live-Musik, vielleicht auch mit Tanz. Gauchos zeigen ihre Künste auf und auch unter dem Pferd. Sie werden es nicht für möglich halten, was die alles können!?.
Auch wenn Sie nicht Reiter sind, versuchen Sie einen kleinen Ausritt. Die Gauchos suchen Ihnen ein pflegeleichtes Pferd aus, und Sie werden sehen, es klappt. Für ängstliche wird es sicherlich eine Pferdekutsche geben, und so können Sie auch das Umland der Ranch erkunden.
Falls Sie nächtigen sitzen Sie dann mit den Estancieros und Gauchos bei einem traditionellen Abendessen gesellig beisammen. Vielleicht knistert auch der Kamin und der schwere Rotwein ist dann das Tüpfchen auf dem „i“.
Übrigens, jedes Jahr im November wird hier im kleinen Städtchen die faszinierende „Día de la Tradición“ aufgeführt. Dieses Fest ist im ganzen Land berühmt. Dabei bekommen Sie den Stolz der Gauchos, die das ganze Jahr über ihre Herden in der Einsamkeit der weiten Ebenen der Pampa überwachen, aus unmittelbarer Nähe zu spüren. Reitvorstellungen und Paraden werden auch Sie beeindrucken. Für Gaucho-Romantiker eine Empfehlung!
Den Ausflug nach San Antonio de Areco machen Sie mit einem Leihwagen oder Sie buchen eine Tour.
Die Provinz Misiones liegt am nordöstlichen Zipfel von Argentinien und ragt in die Länder Brasilien und Paraguay hinein. Die Nähe der beiden tropischen Länder spürt man auch an der Vegetation. Sie ist hier üppig wie kaum anderswo im Land, und Urwälder mit Palmen und allerlei subtropischen Gewächsen bestimmen die Landschaft. Auch die rötlich gefärbte Erde und die anders als in den Nachbarprovinzen hügelige bis bergige Landschaft geben der Region einen sehr eigenen Charakter. Mit den Wasserfällen von Iguazú besitzt die Provinz eines der großen touristischen Highlights des Landes.
Die am besten erhaltene Jesuitenreduktion ist San Ignacio Mini. Die ehemalige Jesuitenreduktion im Nordosten ist 63 km von der Stadt Posada entfernt. Um 1610 kamen die ersten Jesuiten zu Missionarszwecken in die Grenzregion wo Argentinien, Paraguay und Brasilien aufeinandertreffen. 1696 wurde dann die Mission San Ignacio Mini gegründet. Von ihr aus sollten die Guarani-Indianer zum christlichen Glauben bekehrt werden. In ihrer Blütezeit beherbergte die San Ignacio Mini um die 4000 Einwohner, bestehend aus Indios und Missionaren. Weil die Jesuitenstützpunkte innerhalb kürzester Zeit hohe Ernteerträge abwarfen wurden die Jesuiten aber von den spanischen Kolonialherren aus der Gegend vertrieben. Als die Jesuiten von den Spaniern verjagt waren, verließen auch die Indianer die Reduktion, und die Stadt blieb fortan verlassen.
Die Reduktionen sollten einerseits zur Missionierung der ansässigen Indios dienen, als auch zu deren Schutz vor Sklavenhändlern. Dennoch gehen in der Wissenschaft die Meinung darüber auseinander. Die einen halten die Missionen für glänzende Beispiele der Entwicklungshilfe, andere wiederum halten es für nichts anderes als Kolonialisierung und Bereichung auf Kosten der Indios.
Die Unesco erhob San Ignacio 1984 gemeinsam mit 4 weiteren argentinischen Missionen zum Weltkulturerbe. Auch die Reste der Reduktionen in Brasilien (São Miguel das Missões), Paraguay (u.a. La Santísima Trinidad de Paraná) und Bolivien (Jesuitenmissionen der Chiquitos) zählen heute zum Weltkulturerbe.
In Santa Ana wurde im Jahr 1633 eine weitere Jesuitenreduktion eingerichtet, die bis 1767 in Betrieb blieb. Anders als in San Ignacio sind die Ruinen weitgehend von Vegetation bedeckt und machen daher einen ganz anderen, verwunschenen Eindruck. Sie liegen südlich der Kleinstadt Santa Ana, etwa 30 Kilometer östlich von Posadas. Die Stadt besitzt auch einen kleinen Themenpark rund um ein monumentales Kreuz auf einem Hügel nahe der Ruinen.
Auf einer Breite fast dreimal so groß wie die Niagarafälle stürzen die Wassermassen hier in die Tiefe. Es sprüht nur so in allen Regenbogenfarben. Iguazú bedeutet in der Sprache der Guaraní-Indianer "große Wasser".
Zu beiden Seiten des Stromes erstreckt sich ein Naturpark. Dort hält sich bis heute eines der vielfältigsten Ökosysteme der Erde. Die gewaltige Sprühnebelwolke der Wasserfälle versorgt die gesamte Umgebung mit dem notwendigen Nass.
Unüberschaubar groß ist die Artenvielfalt. Schmetterlinge, Vögel und unzählige verschiedene Pflanzen nähren sich aus den enormen Wassern. Besonders von der argentinischen Seite her bietet sich dem Besucher eine unvergessliche Szenerie.
Die argentinischen Wanderwege führen nahe an die Cataratas heran. So steht man beispielsweise entweder ganz nah davor und spürt den Wasserdunst auf der Haut, schaut über die Klippe nach unten und hält dabei den Atem an oder lässt sich an der Garganta del Diablo, dem größten der Fälle, komplett nass spritzen. Während man von der brasilianischen Seite aus vor allem dem Sehsinn eine Freude macht, so ist die Annäherung auf der argentinischen Seite ein pures Erleben aller anderen Sinne. Das tosende Rauschen für die Ohren, der frische Duft von Wasserdampf in der Luft und die kitzelnde Feuchtigkeit auf der Haut.
Am besten ist noch immer, zumindest eine bis zwei Nächte auf der argentinischen Seite und dann wieder eine bis zwei Nächte auf der brasilianischen Seite der Fälle zu verbringen. Die Fahrt von Argentinien nach Brasilien machen Sie am Landweg in Form eines Transfers und sehen dabei die wunderschöne Natur.
Bei günstigen An- und Abflügen kann jeweils eine Nacht auch ausreichend sein.
Vor der Ankunft der spanischen Eroberer lebten verschiedenen Eingeborene im Gebiet der heutigen Provinz Salta: die Diaguitas und Calchaquíes. Diego de Almagro war im Jahr 1535 der erste spanische Seefahrer, der das Gebiet erreichte. 1650 hatte die Stadt etwa 500 Bewohner.
Heute ist Salta ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und liegt auf etwa 1200 m Höhe. Die Stadt ist bekannt für ihre alte spanische Kolonialarchitektur. Salta „La Linda“ (die Schöne), wie die Stadt genannt wird, ist idealer Ausganspunkt für ein- oder mehrtägige Ausflüge in die abwechslungsreiche Umgebung.
Am besten beginnt man die Stadtbesichtigung an der Plaza 9 de Julio, ein belebter Platz mit zahlreichen kleinen Cafés und wunderschönen Arkadengängen. Ganz in der Nähe kann man die Kathedrale mit ihrem goldenen spätbarocken Altar besuchen, sehenswert ist auch das Museo Histórico, das von der ledernen Weinpresse bis hin zur Kutsche alles beherbergt. Imposant ist die Iglesia San Francisco, aus dem Jahr 1796, deren 57 Meter hoher freistehender Campanile der höchste Südamerikas ist. Ein weiteres Prunkstück ist die geschnitzte Eingangstür des Convento de San Bernardo. Von hier aus gelangt man auch zum Güemes-Denkmal sowie zum Museo Antropológico Juan M. Leguizamón, das vor allem Keramiken aus den Ausgrabungen bei Tastil zeigt.
Kunstinteressierte sollten einen Abstecher ins Museo de Arte Étnico Americano machen, ein Privatmuseum, das künstlerische Arbeiten aus Lateinamerika präsentiert. Moderne Gemälde und Skulpturen zeigt das Museo de Bellas Artes, zeitgenössische Künstler aus Salta findet man im Museo de Arte Contemporáneo.Einen atemberaubenden Ausblick genießt man vom Hausberg der Stadt, dem Cerro San Bernardo, den man mit der Gondelbahn (Teleférico) erreichen kann. Oder man nimmt den Fußweg auf den Berg, der beim Monumento Güemes beginnt.
Bekannt und beliebt ist Saltas „Fun-Meile“, wo in 40 Lokalen jeden Abend das Nachtleben pulsiert. Die Lokalitäten sind in der Calle Balcarca zu finden, sonntags wird hier außerdem ein bunter Straßenmarkt veranstaltet, bei dem viele regionale Kunsthandwerker ihre Arbeiten präsentieren und zum Verkauf anbieten.
Salta ist auch ein beliebter Ausgangspunkt für Touren in die Anden und zu den Hochsalaren. Etwa 100 Kilometer von Salta entfernt liegt Santa Rosa de Tastil, wo man 1903 eine präinkaische Siedlung entdeckte. Eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt führt von Salta über 31 Stahlbrücken, 13 Viadukte und mehreren Tunnels bis zur Brücke La Polvorilla. Freuen Sie sich auf eine unvergessliche Fahrt im "Tren a las Nubes" (Zug in die Wolken). Spannend wird es auch im Parque Nacional Los Cardones mit dem Valle de Tin-Tin, wo Kakteenfreunde voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Östlich von Salta befindet sich außerdem die älteste Hacienda dieser Region, die Fuerte de Cobos, wunderschön ist auch die Finca El Bordo de las Lanzas, wo man auch übernachten kann.
Wanderfreunde zieht es in den gebirgigen Parque Nacional El Rey, wo der Kondor, Tapir und Puma zuhause ist. Der Park kann auf verschiedenen Wanderwegen erkundet werden. Einige Kilometer von Salta entfernt, befindet sich das Reserva del Huaico, wo mehr als 205 Vogelarten leben.
Am 17. Juni, dem Todestag von Miguel de Güemes defilieren mehr als 1.500 Gauchos an seinem Denkmal vorbei. Eine riesige Prozession gibt es am 13. September, dem Tag des Erdbebens von 1692. Vielleicht lassen sich diese grandiosen Feste mit Ihrer Reise verbinden!?
Weinliebhaber sollten sich zeit für die Weinstraße nehmen. Historische Ortschaften reihen sich aneinander. Das wichtigste Produktionszentrum liegt in Cafayate. Dort reift die Traube für den Torrontés, ein Weißwein, der sich durch sein intensives Aroma und seinen fruchtigen Geschmack auszeichnet, und der neben dem Malbec zu den beiden bedeutendsten Weinen in Argentinien gehört. Die Weinkellereien in diesem Gebiet bieten Unterkunft, Gastronomie, Weinverkostung und verschiedene Aktivitäten an.
Hinter den eigenartigen Felsformationen seiner bunten Täler und Berge liegen Dörfer, deren Häuser aus Lehmziegel und Stroh gebaut sind und uns an frühere Zeiten erinnern. Es ist das bekannteste Weinanbaugebiet in Salta (Cafayate, Cachi, Molinos, San Carlos, Angastaco). Etwas südlicher gelegen, in der Provinz Tucumán, liegt die unvergleichbare Stadt Tafi del Valle. Die Route über die Valles Calchaquíes ist einmalig, da dort sowohl die Natur als auch die Geschichte auf eine unvergessliche Art und Weise zusammenspielen, was den Reiz dieser Gegend ausmacht.
Ohne weiteres können Sie mit einem Mietwagen diese Gegen abfahren. Eine sorgfältige Tagesplanung verspricht eine wunder schöne Reise.
Es ist leicht möglich dass Ihre Argentinien Reise in Ushuaia, oftmals auch „Ende der Welt“ (El fin del Mundo), genannt, endet. Es lässt sich darüber streiten, ob Ushuaia wirklich die südlichste Stadt der Welt ist: Puerto Williams, weiter östlich am Beagle-Kanal und auf dessen Südseite, also im chilenischen Teil Feuerlands gelegen, ist ebenfalls eine Ortschaft, zwar deutlich kleiner, aber definitiv etwas weiter südlich. Es gibt darüber hinaus noch die eine oder andere Mini-Ansiedlung südlich des Beagle-Kanals, aber diese sind touristisch allesamt weitestgehend unbedeutend, von Besuchen von Segelbooten abgesehen. Gegründet wurde die Stadt lediglich, um den chilenischen Nachbarn ihre Landesgrenzen aufzuweisen.
Rau, ursprünglich und einzigartig ist die Landschaft im Feuerland Nationalpark, welcher sich bei Ushuaia befindet. Wanderungen sind im Nationalpark ein unvergessliches Erlebnis. Sie werden Gletscher, Inseln, Kanäle, schimmernde Gletscherseen und verschneite Bergketten betrachten. Die Tierwelt im Nationalpark ist vielseitig und vielleicht sehen Sie ja einen Otter, oder den einen oder anderen Pinguin. Ein Besuch im Feuerland Nationalpark ist einer der Höhepunkte von Ushuaia und sollte auf keinen Fall verpasst werden.
Es lohnt sich zumindest zwei Nächte in Ushuaia zu bleiben. In der Stadt selbst kann man das südlichste Postamt der Welt bestaunen, und natürlich gleich seine Postkarten aufgeben. Im Museo del Fin del Mundo, erfährt man viel über die Ureinwohner der Halbinsel, die Yamana-Indianer, und ihre Lebensweise. Da sehr viele Kreuzfahrtenschiffe hier anlegen ist Ushuaia auch Zollfrei-Gebiet, und somit auch für Shopper eine Fundgrube.
Die schroffen Bergketten der Anden weichen bewaldeten Hügeln. Dennoch ist die Landschaft immer noch sehr malerisch, und besonders viel Spaß macht die Passage, wenn man vorher Charles Darwins Bericht über seine Erlebnisse im Beagle-Kanal gelesen hat, der immerhin nach dem Schiff benannt ist, mit dem Darwin 1833 und 1834 die Region während seiner berühmten Weltreise erkundete.
Auf dem Beagle-Kanal werden mehrstündige Bootstouren angeboten, die vom Hafen aus starten. Entlang des fjordähnlichen Kanals können Sie auch auf einem Katamaran entlang der bergigen Andenregion bis zum Leuchtturm Les Eclaireurs, wo man Seelöwen und Kormoranen ganz nahe kommt, segeln.
Auf jeden Fall lassen Sie sich vor einem der beliebten Schilderbäume, die in alle Himmelsrichtungen zeigen, fotografieren: Berlin 14.100km, Shanghai 17.500km, Südpol 1.200km!
Von Ushuaia können Sie dann nach El Calafate fliegen um die Gletscherwelt zu erleben oder weiter nach Chile reisen.
Bei Argentinien denken viele zuerst an saftige Steaks und internationalen Fußball. Dabei ist das südamerikanische Land weltweit die fünftgrößte Weinerzeuger-Nation. Und was passt da besser als das argentinische Steak mit einem gutem Wein aus dem gleichem Land zu kombinieren? Schließlich geht die Geschichte der argentinischen Weinkultur bis in das 16. Jahrhundert zurück, als die ersten europäischen Siedler aus Spanien und Portugal nach Südamerika kamen.
Es ist Sonntag Vormittag, die Stadt scheint sich auszuschlafen. Nun frägt man sich, was ist zu tun an so einem Sonntag in Buenos Aires. Die Antwort ist dann schnell gefunden. Auf nach San Telmo zum Antiquitätenmarkt.
Seit 1970 gibt es jeden Sonntag diese als Antiquitätenmarkt gestartete Feria de San Telmo. Kilometerlang zieht sie sich heute die Defensa entlang, bis sie in die Plaza Dorrego mündet. Hier geben sich Touristen aus aller Welt sowie Einheimische ein buntes Stelldichein. Was als Antiquitäten- und Flohmarkt angefangen hat, ist jetzt ein buntes Treiben mit Straßenkünstlern, Livemusik, Tanz, Food-Trucks und Ständen aller Art: Antiquitäten, Bücher, Silberbesteck, Kristall, Schmuck, Porzellan.
Wenn Sie auf der suche nach wunderschönen Antiquitäten sind, dann werden Sie hier fündig. In zahlreichen Antiquitätenläden finden Sie alles was man in Europa nur mehr schwer bekommt, und die Preise stimmen auch. Ob es nun wunderschöne Luster aus vergangener Zeit sind, echte Barocke Möbel, oder kleinere Porzellanfiguren, Gehstöcke mit Silberknauf, antique Kuriositäten wie zum Beispiel ein aus Porzellan gefertigter Charlie Champlin aus dem jahr 1920 , alles ist hier zu finden. Viel Spaß beim Aufstöbern!Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinn bietet Buenos Aires nur wenige, die größte Attraktion ist die Stadt selbst - und ihre Bewohner.
Was macht Buenos Aires als Stadt aus - und unterscheidet sie von anderen Städten? Buenos Aires besitzt die breiteste Straße der Welt, den breitesten Fluss sowie einen der dreckigsten Flüsse der Welt, den besten Tango, den himmlischsten und höllischsten Fußballspieler, die meisten Psychotherapeuten, Ecklokale, Hundeführer, Fußballstadien, Tennisplätze, Buchläden, Kinos und Theater südlich des Äquators, den schwersten Wein und das saftigste Fleisch sowieso. Kurz: Buenos Aires ist ein Ausbund an Bescheidenheit.
Argentiniens Metropole war mal reicher als New York, den Marmor ließ man sich aus Italien kommen. Später folgten ein paar grandiose Zusammenbrüche, deren Folgen nur durch Rekordernten, Improvisationskunst und Seelenklempner abgefedert wurden. Vor etw zwanzig Jahren war die Stadt der Mittelpunkt des damals größten Staatsbankrotts. Buenos Aires wollte sein wie Paris und Madrid und ist auch ein bisschen so geworden.
Inzwischen wurde Argentiniens Metropole während mehrerer Existenzkrisen immer mehr zu einer südamerikanischen Großstadt und blieb in ihrem Kern dennoch europäischer als alle anderen Städte der Region. Der Franzose André Malraux ernannte Buenos Aires zur "Hauptstadt eines Imperiums, das nie existiert hat". Schöne Umschreibung für das Kulturzentrum am Rio de la Plata.
Die eigentliche Attraktion von Buenos Aires sind ihre Bewohner, die Porteños. Sie sind kreativ, sprechen das schönste Spanisch und leiden nicht unter Minderwertigkeitskomplexen. Es gibt darüber sogar Witze: "Was ist das beste Geschäft der Welt? - Einen Porteño für das kaufen, was er wert ist, und für das Verkaufen, was er wert zu sein glaubt.
Die Stadt an sich und ihre Straßen und Gebäude sind das Erlebnis. Vor allem im südamerikanischen Frühsommer, wenn die lilafarbenen Jacarandas blühen. Spazieren Sie an der Avenida del Libertador entlang und an der Avenida 9 de Julio, das ist inklusive ihrer parallelen Nebenspuren die angeblich breiteste Straße der Welt: 20 Fahrbahnen, 140 Meter. An diesem Asphaltfluss liegt auch das Teatro Colón, das 2010 nach chaotischer Renovierung wieder eröffnet wurde. Die Akustik ist einzigartig. Hier gab Daniel Barenboim siebzig Jahre zuvor sein erstes Konzert. Die meisten Theater reihen sich an der Avenida Corrientes auf. An der Plaza de la República kreuzen sich die beiden Avenidas, hier ragt das Wahrzeichen der Stadt empor: ein Obelisk, erbaut von Siemens.
Die wichtigste Rasenbühne steht in La Boca. Das Stadion von Boca Juniors trägt den Kosenamen La Bombonera, die Pralinenschachtel, und bebt bei Spielen. Diego Maradona hat dort gezaubert, besitzt eine Ehrenloge und steht als Bronzefigur im Museum, die Hand auf dem Herzen ("... oder das, was davon übrig ist", sagte er nach einem Herzanfall). Weitere Legenden empfangen auf Friedhöfen: Eva Perón ruht auf dem herrschaftlichen Gottesacker von Recoleta, der Tangosänger Carlos Gardel liegt in Chacarita.
An der Plaza de Mayo am Ende der ehrwürdigen Avenida de Mayo wiederum regiert in einem pinkfarbenen Palast die oder der jeweilige Präsident. Die schönste der vielen Buchhandlungen ist das El Ateneo Gran Splendid an der Avenida Santa Fé - war früher ein Theater und sieht auch so aus. Und an der Avenida Figueroa Alcorta blüht eine riesige Tulpe aus Metall, die sich im Tageslicht öffnet und mit der Dunkelheit schließt. Falls die Mechanik funktioniert. Wer sich für das eher exklusiv gehaltene Modelabel La Martina interessiert wird hier fündig. Im Villenartigen mega store kann man zu guten Preisen shoppen was das Herz begehrt.
San Telmo natürlich. Kopfsteinpflaster, Ateliers, Markthalle, sanierte und unsanierte Altbauten. San Telmo klingt nach Tango, obwohl der Tango eher aus La Boca und Almagro stammt. Und an Palermo kommt sowieso niemand vorbei. Der alte Teil nennt sich Palermo Viejo, aufgeteilt in Palermo Soho und Palermo Hollywood. Dort gibt es außer Kneipen, Boutiquen, Designern und einem Flohmarkt auch Fernsehsender und Produktionsfirmen. Palermo Viejo ist heutzutage voller schicker Lokale, für viele Einheimische unbezahlbar.
Die Innenstadtzentrale der Oligarchie heißt Recoleta, da drängen sich Bürgerhäuser wie in Paris. Ungefähr jeder Bewohner besitzt einen Hund, den ein Hundeführer abholt und gemeinsam mit einem Rudel anderer Hunde Gassi führt. Die herrschaftlichsten Gebäude thronen in Palermo Chico, in Belgrano und in Vororten wie San Isidro und Vicente López.
Die argentinische Version von Londons Dock Lands oder der Hamburger Hafencity ist Puerto Madero. Wer Mut hat, traut sich nach La Boca, wo einst die Immigranten ankamen, und dort nicht nur ins Stadion, ins Kulturzentrum Fundación Proa und in die bunte Kitsch-Gasse Caminito, sondern ein paar Ecken weiter. Und wer das normale Buenos Aires besichtigen mag, der laufe durch Once, Almagro, Caballito oder Boedo.
Einst die vornehmste Wohngegend der Hauptstadt, wurde der Stadtteil San Telmo Ende des 19. Jhs. fluchtartig von den Bürgern verlassen, als hier eine Gelbfieberepidemie ausbrach. Wer es sich leisten konnte, zog aufs Land, nach San Isidro, das nun zur neuen Residenz der vornehmen Porteños wurde. Die riesigen Herrenhäuser in San Telmo wurden unterdessen zu Mietskasernen für Immigranten umfunktioniert, viele kleine Läden und Hinterzimmerkneipen entstanden in jener Zeit.
Schmuddelige Hinterhöfe und enge Kopfsteinpflasterstraßen prägen auch heute noch das Bild des romantischen Stadtteils. Rund um die Plaza Dorrego, auf der sonntags ein beliebter Flohmarkt stattfindet, gruppieren sich Antiquitätengeschäfte und Tangocafés. Aufgrund der Beliebtheit des Marktes findet dieser nun auch an Wochentagen statt. Suchen Sie einen originalen Barockschrank oder eine antike Puderdose, hier werden Sie fündig. Längst haben auch die Porteños San Telmo wiederentdeckt und besuchen seine vielen Restaurants, bummeln durch die Gassen und genießen die Atmosphäre.
Hier im ältesten Viertel der Stadt, treffen sich Paare, Obdachlose, Straßenkünstler und Touristen. Der Charme dieses Platzes zieht Menschen jeder Art an. Hier sind die Boehemien zuhause, oder die sich dafür halten. So mancher hat in einer der vielen Kneipen seinen „Stammsitz“. Kommen Sie auf Besuch!
Das bemerkenswerteste Gebirge Argentiniens sind die Anden, die sich an der Westgrenze des Landes befinden. Sie erreichen mit 6.959 m am Aconcagua ihre Maximalhöhe. Das längste Gebirge der Erde lädt aktive Touristen zum Trekking und Wandern ein. Der höchste Pass zwischen Chile und Argentinien ist der Paso de Agua Negra. Der Andenpass ist 4.780 m hoch und ist nur in den Sommermonaten zwischen Dezember und März geöffnet.
Haben Sie etwas für Abenteuer übrig – einmal in der Woche verkehrt die Andenbahn zwischen der Provinzhauptstadt Salta und Socompa, einer winzigen Siedlung hoch oben in den Bergen an der chilenischen Grenze. Mehl, Salz, Getreide und Kohle schleppt der Zug in hunderten steiler Haarnadelkurven die enge Trasse hinauf. Von Socompa wird die Ware ins chilenische Antofagasta, an der pazifischen Küste, befördert, wo sie auf Frachtern nach Peru, Bolivien, Ekuador oder in die weite Welt geschifft wird. Ganz am Ende des Trosses hängen meist auch zwei Passagierwaggons, in denen sich Einheimische und abenteuerlustige Touristen auf das Dach der Anden chauffieren lassen.
Auf des Pferdes Rücken die Anden erkunden - in den argentinischen Anden kann es zur Wirklichkeit werden. Zum Beispiel könnte das Weinanbaugebiet Mendoza Ihr Ausgangpunkt sein. Mit Gauchos sind Sie dann einige Tage zu Pferd unterwegs. So eine Tour ist auch für nicht allzu sehr geübte Reiter möglich. Eine gewisse Kondition oder die Vorliebe für Natur sollte man jedoch mitbringen.
Am Fuße des Aconcagua liegt das fruchtbare Weinanbaugebiet um die Stadt Mendoza, das einen Besuch lohnt.
Bei Mietwagentouren überqueren Sie verschiedene Pässe entlang der Andenkette und unternehmen Ausflüge in beliebte Nationalparks wie den Los Cardones, etwa 100 km südlich von Salta, oder den El Leoncito, etwa 200 km von Salta.
Jedes Haus hat seinen Grill. Und jeder Sonntag ist Asado-Tag. Da wird gegrillt, was das Zeug hält. Zuerst kommen Würste und Innereien auf den Rost, dann erst das richtige Fleisch – die Steaks. Ein traditionelles Asado dauert mehrere Stunden. Das gemeinsame Gespräch ist dabei mindestens genauso wichtig, wie das Fleisch selbst. Dazu wird dann noch der vino tinto getrunken.
Mit rund sechzig Kilogramm Rindfleisch pro Kopf und Jahr steht Argentinien beim Konsum unangefochten an der weltweiten Spitze. Wobei sich der Fleischkonsum in den letzten Jahrzehnten stark reduziert hat. Bedenken Sie, 1956 verzehrten die Argentinier im Durchschnitt 101 Kilogramm Rindfleisch pro Jahr. In Europa war dies die Zeit wo man nach Essbaren suchte. Argentinien war damals eines der reichsten Länder weltweit.
44 Millionen Argentiniern stehen rund 50 Millionen Rinder gegenüber, denen im Schnitt je zwei Hektar Weidefläche zur Verfügung stehen. Sie entscheiden selbst über ihre Ernährung. Sie haben die Wahl zwischen 160 saftigen Grassorten, reinem Quellwasser und frischer Pampaluft. Frühestens nach zwei Jahren werden sie geschlachtet. Auf die Zufütterung mit Mais, Soja oder anderem Kraftfutter wurde, zumindest noch bis vor Kurzen, verzichtet.
Wenn Sie wissen möchten, von wo argentinische Steaks herkommen, dann besuchen Sie den Mercado de Liniers, am Westrand von Buenos Aires. An manchen Tagen stehen 8000 Rinder in den Ställen und warten auf die Auktion. Mitten in der Stadt einer der größten Viehmärkte der Welt. Sicher hat er schon bessere Tage gesehen, aber es macht die Argentinier stolz. Ihre Kultur, die Geschichte des Landes sind hier geschrieben worden.
Vor nicht allzu langer Zeit kamen hier auf dem Viehmarkt täglich noch über 40.000 Tiere unter den Hammer. Heute aber wird ein Großteil des Exportfleisches direkt von der Estancia (Rinderfarm) zum Schlachthof befördert.
Interessant auch zu wissen - Ochsen aus einer Hereford-Angus-Kreuzung, die zwischen 30 und 36 Monate alt sind, frei laufen und grasen, wann und wie sie wollen, ist der perfekte Zustand. Ist ein Tier zu jung, fehlt der Geschmack. Ist es zu alt, verliert es an Zartheit. Das allerwichtigste ist jedoch, dass die Tiere frei laufen und nicht gemästet werden. Das ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch der Weltanschauung. »Wir wollen nur das Fleisch von glücklichen Tieren essen«, mit dieser Philosophie schmeckt es gleich doppelt so gut.
Das erste Steak in Argentinien ist ein kulinarisches Entdeckungserlebnis. Dafür muss es nicht mal das gewichtige 1000-Gramm-Baby-Beef-Steak für den größeren Appetit sein. Die Qualität macht den Unterschied und lässt Sie, als Neuling, mit jähem Kummer an heimische Steakhäuser denken, in denen Sie sich sonst stets wohl gefühlt hatten. Das kleinste Steak auf der Karte bringt wahrscheinlich 300 Gramm auf die Wage, also ein Kinderteller.
Die Portenos lieben ihre Steaks relativ gut durchgebraten. Wer es lieber »medium« oder gar »rare« möchte, tut gut daran, die Worte »vuelta y vuelta«, »medio crudo« oder »muy jugoso« auswendig zu lernen. Und auch für die Auswahl des Cuts ist etwas Vorbildung erforderlich: Nur für den Export werden Entrecôte, Filet oder Rumpsteak angeboten. In einer Parrilla kommen Ojo de Bife(Ribeye), Bife de Chorizo (Lendenstück), Lomo (Filetstück) oder Entraña (Zwerchfell) auf den Teller.
Wenn Sie ausgehen immer einen Tisch reservieren. Man glaubt es nicht, aber meist sind die Restaurant von Montag bis Sonntag mehr als gut gebucht. Viel Freude mit Ihrem zartesten Steak!
Wer in Buenos Aires ist, will auch nach La Boca. Die Fotos mit den bunten Häusern kennt ja jeder. Und die Tango-tanzenden Paare auch. Eigentlich besteht der touristische Teil von la Boca nur aus 2-3 kleine Straßen und wird Caminito genannt. Erstaunlich ist, dass direkt neben Caminito, einer der Sehenswürdigkeiten der Stadt, der Slum Riachuelo beginnt. Hier sollte man sich lieber nicht aufhalten.
Mitte des 19. Jahrhunderts strandeten im Hafenviertel von La Boca viele europäische Immigranten. Die meisten kamen aus Italien. Unter den Hafenarbeitern herrschte Männerüberschuss. Frauen gab es nur in Bordellen. Die vielen Männer mussten bei den wenigen Frauen um ihre Gunst buhlen. Um auf sich aufmerksam zu machen, fingen die Hafenarbeiter vor den Bordellen an zu tanzen – so entstand der Tango. Und weil sich die sexuell ausgehungerten Männer nach körperlicher Nähe sehnten, wurde der Tango so leidenschaftlich.
Rasch entwickelte sich das damals neue Viertel zu einem Zentrum europäischer Einwanderer und erhielt seine bis heute charakteristische Struktur. Dass La Boca mittlerweile zu einer farbenfrohen Sammlung von Wellblech- und Holzhäusern geworden ist, ist vor allem dem örtlichen Künstler Benito Quinquela Martín zu verdanken. 1959 bewegte er die Anwohner der Strasse Caminito dazu, ihre Häuser in leuchtenden Farben zu streichen, um dem einstigen Schandfleck des Viertels ein neues, fröhlicheres Gesicht zu geben.
In der Caminito, der Fußgägnerzone, finden Sie heute bunte Kneipen, Restaurants und Souvenirläden. Natürlich wird auch hier Tango getanzt. Gegen einen Obolus können Sie auch Ihre ersten Schritte versuchen, und ganz Caminito sieht Ihnen zu und wird Ihnen mit Applaus Mut machen.
Auch hier ist es wichtig zu wissen – während des Tages können Sie sich ohne Probleme frei bewegen, jedoch nach 18 Uhr sollten Sie „adios“ sagen.
In Buenos Aires brennt die Luft. Schon nachmittags geben sich Porteños und Touristen ihrer Leidenschaft hin - dem Tango. Überall in der Stadt wird getanzt, die Musik ist allgegenwärtig. Und wer keinen Partner mitbringt, der mietet sich einen Taxi-Tänzer, einen Milongueros. Natürlich gilt dass genauso für vereinsamte Herren die nach Tangotänzerinnen suchen.
Wer noch besser mit seinem Partner über die Tanzfläche gleiten will, besucht eine der zahllosen Tangoschulen oder nimmt sich gleich einen Privatlehrer. Für vier Millionen Unterrichtsstunden sollen die Tangoschüler laut Stadtverwaltung 2006, ja leider eine alte Statistk, rund 8 Millionen Euro ausgegeben haben. Mehr als fünfmal so viel wie für Schuhe und Kleidung. So ticken die Porteños! Insgesamt setzte die Tangoindustrie über 90 Millionen Euro in Buenos Aires um. Wenn auch eine Tanzstunde schon ab 6 Euro zu haben ist, so werden doch die Namen der Gurus fast ehrfürchtig weitergegeben: "Ich war bei so und so, und ich auch. So heißt es dann unter den Tanzwütigen.
"Wenn es eine Milonga gibt, auf der man mindestens einmal gewesen sein muss, ist es das Niño Bien." Das Urteil trifft auch auf das Café Tortoni zu. Die älteste Tangoinstitution in Buenos Aires gibt es seit 1858. Zweimal am Abend wird auf einer kleinen intimen Bühne eine Tangoshow aufgeführt. Architektur und Ambiente kann man aber auch beim späten Frühstück genießen. In einem Nebenraum legt eine Ausstellung mit Tango-Reliquien Zeugnis von früheren Zeiten ab.In den Sälen von Buenos Aires wie dem Café Tortoni oder der Confitéria Ideal überlebt eine Welt von gestern, eine einfache Welt. Die, weil sie überlebt, noch immer überschaubar ist. Jugendstilornamente, Säulen, hohe Decken, livrierte Kellner, Tischordnungen, gestärkte Servietten - in diesen Räumen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert lässt sich die Flucht vor dem Alltag genauso ertragen wie in den Armen eines guten Tänzers.
Wo wohnt man eigentlich in Buenos Aires. Es gibt natürlich, wie halt so üblich, viele Möglichkeiten, vom modernen Kettenhotel bis zum Boutique Hotel ist alles vertreten. Aber eine Besonderheit ist dann doch ein Tango Hotel, und zwar ein ganz spezielles im romantischen Stadtteil San Telmo, und eine Academia de Tango ist gleich angeschlossen. Hier entfliehen Sie tatsächlich dem Alltag und erleben ein Lebensgefühl das nicht leicht zu topen ist!
Es kommt auf die Haltung an, auf den Stil, nicht auf die Geschwindigkeit, so tanzt man Tango!
Die Dynamik des Perito Moreno Gletscher’s zeigt sich in einem weltweit einzigartigen, spektakulären, sich ständig wiederholenden Naturschauspiel.
Der Perito Moreno Gletscher (Glaciar Perito Moreno) wird wegen seiner gigantisch blau-schimmernden Wand oft auch das „Blaue Wunder Argentiniens“ genannt und ist das absolute Highlight im Parque Nacional Los Glaciares und ein fester Bestandteil jeder Patagonien, wenn nicht sogar, Argentinien Reise.
Im Gletscherinnern knirscht und knackt es, Eisbrocken der Eisfront brechen ständig unter lauten Donnern und Tosend ins türkisfarbene Wasser. Die gesamte Szenerie wird eingerahmt vom tiefen Grün der vorgelagerten Insel und dem schwarz der Berge mit ihren weißen Schneekuppen. So unheimlich schön, dass man nicht weiß, ob man wegen des atemberaubenden Anblicks fröstelt, oder wegen der Kälte.
Mit eine Fläche von 255 km² ist der Perito Moreno Gletscher – nach dem Upsala Gletscher – der zweitgrößte im Los Glaciares Nationalpark, der zum UNESCO Welterbe gehört. Der höchste Punkt des Perito Moreno Gletschers liegt auf 2.950 m beim Cerro Pietrobelli. Von dort erstreckt sich der Gletscher über etwa 30 km ostwärts bis zum Lago Argentino, dieser befindet sich auf einer Höhe von 187 m und ist der größte See in Argentinien (3 Mal so groß wie der Bodensee).
Der Perito Moreno Gletscher wächst und kalbt so schnell, dass Sie ihm dabei zusehen können! Gegen alle Gletschertrends wächst der Perito Moreno Gletscher immer noch und zwar mit einer außerordentlich hohen Geschwindigkeit. Für die Mitte der Gletscherzunge konnte ein Wachstum bis zu 2 Metern pro Tag gemessen werden – im Durchschnitt sind es etwas mehr als 1,5 Meter pro Tag. An den Rändern der Gletscherzunge beträgt das Wachstum noch etwa die Hälfte. Was für ein Naturerlebnis!
Die gesamte Gletscherfront des Perito Moreno ragt etwa 55 bis 70 Meter aus dem Wasser heraus. Wenn Sie vor dieser riesigen Gletscherfront stehen, hören Sie überall ein Knirschen – Sie hören förmlich, wie sich die Gletscherzunge nach vorne schiebt. Nach einiger Zeit kann es dann zum großen Moment kommen, der Gletscher kalbt und mit lautem Donner stürzen gigantische Eisnadeln der Größe eines Hochhauses, von der Eiswand gelöst, mit lautem Knall in den See. An der Wasseroberfläche sind danach nur noch die „riesigen“ Eisschollen oder Eisberge zu sehen, die sich beim Eintauchen von der Eiswand abgerissen haben.
Sie können mit einem Boot bis zur Gletscherfront fahren oder auch Wanderungen auf verschiedenen Wanderrouten machen. Von einer Aussichtsplattform können Sie das Naturereignis verfolgen. Am besten machen Sie den Ausflug zum Perito Moreno Gletscher von El Calafate aus.
Die Halbinsel Valdés ist ein geschütztes Naturreservat auf einer Fläche von 3.580 km² und vor allem für Tierfreunde sehr interessant. Die Landschaft selbst präsentiert sich meist karg. Es gibt einige kleine Salzseen, wobei der größte davon sogar 35 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Das Naturreservat steht seit 1999 auf der Welterbeliste der UNESCO.
Wohl kaum ein Ort in Argentinien ist spektakulärer für Tierbeobachtungen als die Halbinsel Valdés. Wohnen können Sie in er angrenzenden Stadt Puerto Madryn. Von hier aus machen Sie auch Ihre Touren auf die Halbinsel Valdés.
In den Monaten Juni bis Dezember ist die Saison für Wale. Wenn das Wetter es zulässt, beginnen in dieser Zeit die Bootsfahrten zur Walbeobachtung. Dann können Sie Buckelwale von bis zu 12 Metern Länge aus nächster Nähe beobachtet. Vielleicht haben Sie auch das Glück einen Südkaper (aus der Familie der Glattwale) mit einer bis zu 18 Meter Länge zu erspähen. Von Jänner bis März dagegen wird Schnorcheln angeboten. Ein aufregendes Erlebnis!
An der Nordspitze (Punta Norte) der Halbinsel sehen Sie eine Kolonie von tonnenschweren Seeelefanten. Die Strände an der Punta Delgada dagegen sind von Seelöwen und Robben belegt, während Riesensturmvögel (Petrels) dort über das Wasser jagen und am Strand Austernfischer nach Nahrung suchen. Weitere Tiere die man während des Tagesausfluges sehen kann, sind zum Beispiel Guanakos, Nandus und Gürteltiere.
Möchten Sie 1 Million Pinguine sehen, dann fahren Sie nach Punta Tombo. Im Tierschutzgebiet von Punta Tombo, 120 km von Trelew (Airport) und ca. 175km von Puerto Madryn entfernt, befindet sich die größte Kolonie von Magellanpinguinen.
Im September kommen die Männchen nach Punta Tombo und bauen dasselbe Nest aus, was sie bereits im Jahr zuvor nutzten. Zwei Wochen später treffen die Weibchen ein um sich mit demselben Männchen zu paaren wie die Jahre zuvor. Es dauert ca. 40 Tage bis die zwei Eier pro Nest ausgebrütet sind, dabei wechseln sich Männchen und Weibchen ab. So gegen Ende Januar und Anfang Februar schlüpfen die kleinen "pinguinitos" und wiegen gerade einmal 80 g. Im April verlassen die Eltern die Kolonie um erst im September zurückzukehren. Dann beginnt der Zyklus von vorn. Die Magellanpinguine werden bis zu 70 cm groß. Männchen sind etwas größer als Weibchen und wiegen ausgewachsen 3-5 kg. Bei ihrer Jagd tauchen die Magellanpinguine bis zu einer Tiefe von 80 Metern!
Sie können ohne weiteres zu Fuß durch die Kolonie gehen (1200m), ohne die Pinguine zu stören!
Mit der Gaucho-Romantik hat es etwas für sich. Einmal im Jahr feiern die argentinischen Cowboys sich selbst. Quer durch das Land begehen sie im November und Dezember die Fiesta de la Tradición. Eines der schönsten Gaucho-Festivals bietet San Antonio de Areco, rund 100 Kilometer von Buenos Aires entfernt.
Argentinien reicht von den Gletscherwelt im Süden Patagoniens über die endlosen Weiten der Pampa bis zu den staubigen Wüsten der Anden. Gauchos waren es, die Argentinien für die Einwanderer erschlossen haben. Ihre große Liebe zu "La Tierra" prägt nach wie vor die Identität der Argentinier, sie sind die Seele der Nation. Bis heute hat sich das Leben der Gauchos kaum verändert. Sie gelten als Überbleibsel einer vergangenen Zeit, aber sie sitzen auch heute noch stolz im Sattel. Denn eigentlich, den verdienten Ruhestand kann und will sich ein Gaucho nicht leisten.
Mit seinem selbstgeflochtenen Lasso fängt er junge Rinder ein und drückt ihnen das Brandzeichen auf. Vom Pferderücken aus treibt er große Rinderherden zusammen.
Das Wissen über Tiere, Heilkräuter und das Land selbst haben Sie von ihren Vätern und Großvätern geerbt, und sie werden es an ihre Söhne genauso weitergeben. Im Grunde leben sie heute noch genauso wie ihre Vorfahren vor hundert Jahren.
Generation für Generation, alle machen dass selbe, und das Tag aus Tag ein. Ein echter Gaucho sagt, als Gaucho wurde ich geboren und als Gauch werde ich sterben. Es ist kein Beruf, vielmehr ist es sein Leben.
Wein ist in der argentinischen Kultur fest verwurzelt, vor allem Rotwein ist bei den Argentiniern selbst sehr beliebt.
Wer hat nicht schon von den köstlichen Weinen aus Argentinien gehört. Allem voran natürlich der Malbec. Das Gebiet um Mendoza ist wohl das bekannteste Weinanbaugebiet von Argentinien. Fast 30.000 Hektar der argentinischen Rebfläche nimmt Malbec ein, das ist etwa fünfmal soviel wie in seiner französischen Heimat mit Zentrum Cahors, von wo die Sorte 1868 nach Südamerika gebracht wurde. Heute gibt es jedoch bereits eine breite Vielfalt an erstklassigen Rotweinen wie den Cabernet Sauvignon und Shiraz. Aber auch die argentinischen Weißweine, insbesondere aus den Sorten Torrontés, Chardonnay und Sauvignon Blanc können sich durchaus sehen lassen und mit der europäischen Konkurrenz mithalten.
In Argentinien ist die Höhenlage der Weinberge und deren Böden entscheidend für die aromatische Ausprägung der Trauben und damit für den Stil der jeweiligen Weines. Das beginnt im Norden mit den Valles Calchaquíes in der Provinz Salta, wo es schon eimal über 2500 Meter Seehöhe hinaufgehen kann, und geht bis zum südlicher gelegenen Hauptanbaugebiets von Mendoza, wo man in der stark favorisierten Region von Gualtallary auf 1600 Meter Top-Trauben ernten kann.
Sie haben die Möglichkeit in wunderschönen historischen oder auch modernen Wein-Fincas zu wohnen, von wo Sie dann Ihre Touren durch die Weinanbaugebiete machen können. Fasst immer befinden sich die Wein-Fincas in Weingärten mit Pool, BBQ-Platz und allem was zum verwöhnen so dazu gehört.
Den Besuch von Weingütern können Sie dann mit dem Mietwagen unternehmen. Ist Ihnen dies aber zu Mühsam, Sie werden ja auch Weine verkosten, dann buchen Sie einfach eine Tour oder Sie lassen sich einfach chauffieren. Ein wunderschönes Erlebnis ist auch ein Ausritt, wobei Sie durch die Weingärten reiten. Ein Picknick im Weingarten ist dann das Tüpfchen auf das „i“!
Die Provinz Salta gilt als eine der schönsten des Landes. Die malerischen Täler und Schluchten werden gesäumt durch viele, mitunter auch bizarr wirkende Kakteenlandschaften. Auf der Ruta 40 wird man sie auch immer wieder begegnen.
Hier finden Sie auch die „Candelabra“ Kakteen, die schätzungsweise bis 10 Meter hoch werden. Das Gewicht lässt sich auch sehen, bis zu fünf Tonnen wiegt dann so ein Kaktus. Dafür braucht er aber auch in etwa 140 Jahre.
Für zuhause doch nicht geeignet. Aber es gibt auch kleine Exemplare!
Die jüngste der argentinischen Provinzen wurde erstmals vor etwa 12.000 Jahren besiedelt. Die ersten Europäer zählten etwa 10.000 Indianer von unterschiedlichen Stämmen: Yamana, Alakaluf, Selk'nam und Manek'enk. Es dauerte keine 15 Jahre bis die Eingeborenen bis auf 350 Menschen durch Krankheiten und Überfälle ausgerottet waren.
Das Gebiet wurde 1520 durch eine Expedition von Ferdinand Magellan entdeckt. Er taufte es zuerst auf „Land des Rauchs“, später auf „Feuerland“, als er sah, das die Feuer wahrscheinlich von den Eingeborenen zum Wärmen entfacht worden waren.
Juan de Alderete versuchte bereits 1555 Siedlungen in diesem Gebiet zu gründen, später auch Pedro Sarmiento de Gamboa, aber die Unberechenbarkeit des Wetters und die Angriffe der britischen Piraten, ließen ihre Bemühungen scheitern.
Spanische, holländische, britische und französische Entdecker wagten sich nach Feuerland und in die umgebenden Gewässer. Gabriel de Castilla durchquerte die Seepassage vor der Entdeckung der Antarktis, während Fitz Roy und Charles Darwin das Land und andere Teile Patagoniens erforschten. Im Jahr 1844 wurde das Staatsgebiet Tierra del Fuego geschaffen, das bereits einen Teil der Antarktis umfasste, außerdem die Südatlantischen Inseln. Während dieser Zeit wurde der Meridian Nr. 68 36'38 als Grenze zwischen der chilenischen und argentinischen Seite dieser Inselgruppe festgelegt.
Der südliche Teil des Beagle Kanals war Streitpunkt eines Konflikts zwischen Argentinien und Chile, besonders im Hinblick auf drei kleine Inseln: Picton, Lennox und Nueva, die Chile durch den Vermittler Papst Johannes Paul II zugesprochen wurden.
Als die Besatzungen der Segelschiffe von der großen Gefahr ihrer Reisen um die Südspitze Amerikas berichteten, bekam Tierra del Fuego den Ruf eines unwirtlichen Landes, wo das Leben für Siedler unsagbar hart wäre. In Wirklichkeit ist es keineswegs die am spärlichsten bevölkerte Provinz Argentiniens, wie wir Europäer oft annehmen.
Um 1883 begann in Feuerland ein Goldrausch. Viele Kroaten von der Dalmatinischen Küste kamen in das Land, um nach Gold zu suchen. Das Goldfieber brachte einige Errungenschaften des Fortschritts mit sich, etwa die Telegraphie. Obwohl durch die Ausschöpfung der Quellen der Goldrausch im Jahr 1910 zum Erliegen kam, blieben viele der Pioniere im Land.
Sie finden hier niedrige Berge und sandige Strände im Norden der Insel, die nach Süden hin ansteigt. In der Mitte der Insel läuft die Andenkette in die Ebenen aus. Der höchste Berg, der Mount Cornú erreicht nur noch 1490 Meter Höhe. Es gibt eine Vielzahl von kleinen Flüssen, etwa den Grande, Moneta, Ona und Lasifashaj, und, aufgrund der niedrigen Temperaturen, viele kleine Gletscher, die zum Meer hin wandern.
Feuerland besitzt eine atemberaubende, sehr ursprüngliche Natur, vor der sich jeder Besucher winzig klein vorkommt. Auf Feuerland findet man eine beeindruckende Baumlandschaft mit tiefen zum Teil immergrünen Wäldern. Auch Gletscher sowie ihre dunkelblau-grünen Gletscherseen zeugen von kristallklarer Farbenfroheit und Urgewalt. Dazwischen stolzieren Pinguine durch Grasland, wälzen sich Biber in einer großen Anzahl, da es keine natürlichen Fressfeinde gibt, Seelöwen, Otter, und galoppierende Wildpferde. Die Küstenabschnitte sind menschenleer, abwechslungsreich und zeichnen sich durch beeindruckend zerklüftete Felsformationen mit teils sehr windschiefen Bäumen aus. Eine Natur in einer ursprünglicher Form erwartet Sie.
Der Tango ist Ausdruck von Leidenschaft, Melancholie und Schmerz. Und Buenos Aires gilt als die Geburtsstadt des Tangos. Man wächst in der Hauptstadt Argentiniens quasi damit auf. Entstanden ist er in den Armenvierteln der Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – unter anderem geprägt von den musikalischen Einflüssen der damaligen Einwanderer.
Es war die Zeit der Einwanderer in Buenos Aires, als der Tango entstand. In Scharen kamen die Menschen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Beispiel aus Spanien, Italien oder auch aus Osteuropa. Viele von ihnen landeten in den Armenvierteln am Stadtrand. In diesem Schmelztiegel entstand die neue Musik – unter anderem mit Einflüssen der andalusischen Folklore, von Volksliedern der eingewanderten Neapolitaner und der einheimischen Musikstile.
1865 bis 1895 gilt als die Frühzeit des Tangos. Der erste Tango, dessen Titel überliefert ist, "Dame la plata" ("Gib mir das Geld"), stammt aus dem Jahr 1888. Zunächst galt der Tango als verrucht. Die Musik verbreitete sich in den Bordellen und am Stadtrand von Buenos Aires – hervorgebracht von der armen Bevölkerung, verrufen bei der Oberschicht.
Um die Jahrhundertwende galt das Hafenviertel La Boca als Zentrum des Tangos. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Tango dann, nachdem er in Paris schon seinen Siegeszug angetreten hatte, auch in Argentinien gesellschaftsfähig. Neue Tanzcafés (Milongas), Aufführungssäle und Tangotheater wurden finanziert. Und sogar im Kino sorgten Tangoorchester für die musikalische Untermalung der damaligen Stummfilme.
Geboren in den Bordellen von Buenos Aires, war der Tango bei der Oberschicht zunächst verpönt. Frühe Texte waren oft vulgär. Doch der Tango wurde auch Ausdruck der Arbeiter. Viele Tangotexter stammten aus der Arbeiterklasse. In ihren Liedern ging es um die teilweise erbärmlichen Lebensbedingungen in der Vorstadt und um den Alltag der Arbeiter. Tango – das ist Ausdruck von Leidenschaft, von enttäuschter Liebe, Heimweh, Traurigkeit und Schmerz.
Auch gegenwärtig ist der Tango in der Stadt präsent. Die Porteños, die Einwohner von Buenos Aires, wachsen sozusagen damit auf. Tangosalons findet man in der ganzen Stadt, und im Sommer wird auch unter freiem Himmel getanzt. Tangomusik klingt aus den Läden. Es gibt Radiosender, bei denen rund um die Uhr Tangomusik zu hören ist – unter anderem von der Tangolegende Carlos Gardel.
Vielen gilt er als der größte Tangosänger aller Zeiten und als einer der größten Komponisten: Carlos Gardel. Geboren 1890 als Charles Romuald Gardés in Frankreich, wuchs er in Buenos Aires auf. Denn seine Mutter war, als Gardel drei Jahre alt war, mit ihm nach Buenos Aires aufgebrochen. Sie arbeitete dort als Büglerin. Gardel startete seine Gesangskarriere in Kneipen. Steil bergauf ging es, nachdem er 1913 in einem schicken Restaurant in Buenos Aires auftreten durfte. Es folgten Engagements, Auslandstouren, Plattenaufnahmen. Sein bis in den Tenorbereich reichender Bariton kam an. Reichtum und Berühmtheit ließen nicht lange auf sich warten.
Seine Glanzzeit erlebte Gardel in den 1920er und 1930er Jahren – als der Star mit dem charmanten Lächeln. 1925 debütierte er in Paris. Gardel verhalf dem Tango zu Weltruhm. Einige seiner Hits waren "El día quem e quieras", "Adios Muchachos" und "Mi Buenos Aires querido". Doch der Ruhm endete schnell und unvorhersehbar: Am 24. Juni 1935 – Carlos Gardel wollte seine Lateinamerikatournee beginnen – stürzte sein Flugzeug über Kolumbien ab. Ein Schock für Gardel-Fans. Mehr als Hunderttausend Menschen nahmen am Trauerzug der Tangolegende teil.
Begraben liegt Carlos Gardel auf dem Chacarita-Friedhof in Buenos Aires – ein Ort, zu dem noch immer die Bewunderer pilgern. Gardel ist sogar ein eigenes Museum gewidmet.
Wenn Sie Tango lieben, dann sollten Sie unbedingt nach Buenos Aires kommen. Hier gibt es sogar ein Hotel das sich dem Thema Tango widmet. Tanzen Sie Tango in den Milongas von Buenos Aires.
Stellen Sie sich vor – es ist Abend, sind elegant oder zumindest adrett gekleidet, haben gerade eines Ihrer besten jemals gegessenen Steaks verzerrt, und nun geht`s mit einem Taxi aus den 70iger Jahren zu einer Milonga. Aus dem Lautsprecher ist Tangomusik (Radio Tango) zu hören. Und nun treten Sie in eine Milonga ein, und wieder schallt Ihnen Tangomusik entgegen. Nur diesmal wird auch getanzt. Und Sie mitten drin! Ganz Buenos Aires wird für Sie zur Bühne, und das Abend für Abend.